Motorradreise von Patangonien nach Alaska, Argentinien, Los Gigantes, Honda CRF300L

Richtung Cordoba

Es passiert mir selten, dass ich auf Menschen stosse, mit denen die Verständigung nicht funktioniert

 

Die Inhaberin meine Unterkunft in Las Flores ist so jemand. Und so kommt es, dass ich zwei Mal das Nachtessen verpasse, weil das Restaurant geschlossen ist.

 

Mitgeholfen hat dabei auch noch ein längerer Stromausfall während den Abendstunden, wodurch die Gastgeber gestresst waren und kommunikativ nicht mehr viel lief.

 

Andere Restaurants gab es in diesem Hundertseelendorf keine und der kleine Shop an der Tankstelle verkaufte lediglich Süsswaren.

 

Glückerweise habe ich immer etwas Proviant dabei, denn ich bis auf den letzten Krümmel aufesse.

 

So starte ich heute Morgen hungrig meine Maschine und steure sie zur Tankstelle für Nachschub. Dabei ertönt das Signal meiner Luftdrucküberwachung und das rote Lämpchen blickt wie wild.

 

Die Anzeige zeigt lediglich einen Luftdruck im hinteren Reifen von 0,2 Bar an, was übersetzt heisst, keine Luft im Hinterrad.

 

Das muss jetzt nicht sein, schiesst es mir durch den Kopf. Noch nicht Mal 1'000km gefahren, nix richtiges gefuttert und jetzt einen Plattfuss?

 

Moment, gestern habe ich etwas Luft aus dem Hinterreifen gelassen, um das Gerüttle auf den Schotterpisten zu mindern. Dabei wäre mir der Plattfuss bereits aufgefallen. Habe ich vielleicht den speziellen Ventildeckel des Luftdrucküberwachungssystem nicht richtig zugeschraubt?

 

Etwas beruhigter tanke ich zuerst und pumpe anschliessend den Reifen auf. Danach lasse ich die Pumpe für fünf Minuten am Schlauchventil angeschlossen und prüfe dabei die Druckanzeige der Pumpe, ob Luft entweicht.

 

Erfreut stell ich fest, dass die Luft keinen Weg findet, um zu verduften. Lag also an meiner lausigen Zuschrauberei.

 

Entsprechend bin ich jetzt konzentrierter bei der Montage des Ventilkopfes und bin froh, dass mein Morgen nicht mit einer Plattfussreparatur beginnt.

 

Mit der heutigen Strecke verlasse ich die Anden und steure Richtung Cordoba, dass östlich liegt.

 

Beim See Dique Cuesta del Viento lege ich eine erste Pause ein. Wellenlos liegt das Gewässer vor mir und die schneebedeckten Cordilleras spiegeln sich darin. Was für eine Kulisse.

 

War ich bis anhin allein auf dem Aussichtsparkplatz, hält jetzt ein Auto an und eine Frau und Mann steigen aus.

 

Beide grüssen mich und als der Mann mein Kennenzeichen an der Honda sieht, kommt er zu mir und sagt "Sie kommen aus der Schweiz".

 

Überrascht bejah ich und frage ihn, vorher er das Wisse. Er lacht und antwortet auf Hochdeutsch, dass er und seine Frau vor 20 Jahren einige Zeit in Deutschland gearbeitet haben und natürlich währen dessen die Schweiz besuchten.

 

Er freut sich sichtlich, Mal wieder Deutsch zu sprechen und so plaudern wir eine ganze Weile weiter.

Später fahre ich schmunzelnd los und freue mich darüber, an welch abgefahrenen Orte ich immer wieder auf Menschen treffe, die einen Bezug zur deutschen Sprache haben.

 

Meine Augennerven schicken ein Alarmzeichen an meine Schaltzentrale. Vorsicht enge Strasse und viele Kurven.

Sogleich übernimmt meine Hirnfunktion Motorradfahren die Oberhand und ich kurve konzentriert entlang zweier aufeinander folgender Schluchten.

 

Die Krönung bildet der wie aus dem Nichts erscheinende Mirador Cuesta de Huaco mit seinem Weitblick in die vor mir liegende Landschaft.

 

Irgendwo darin liegt das Naturschutzgebiet Valla de Luna, dass ich mir anschauen möchte.

 

Kurz vor dem Parkeingang stoppen mich ein paar friedlich vor sich hin grasende Vikunjas. Auch sie lassen sich wie vor ein paar Tagen der Wüstenfuchs nicht von mir stören.

 

Auf dem Parkplatz des Besucherzentrums des Nationalparks herrscht Hochbetrieb. Autobusse entladen ihre menschliche Fuhre, unzählige PW besetzen die Parkfelder und mindestens 30 Motorräder stehen in einer Reihe am Rande des Platzes.

 

Ich schliesse mich der Motorradreihe an und werde gleich von einem Biker in meiner Nähe angesprochen. Er fragt, ob ich in den Park will. Ich nicke und er ruft, ich soll dort zum Schalter gehen, um ein Ticket für die nächste Rundfahrt zu kaufen, die bald beginnt.

 

Aus meinem Reiseführer weiss ich, dass die Rundfahrt geführt ist und in etwa drei Stunden dauert. Zudem gäbe es hier einen Zeltplatz, der mich im Moment mehr interessiert, weil es bereits 16.00 Uhr ist und für mich zu spät für die lange Fahrt durch den Park ist.

 

Beim Ticketschalter erfahre ich, wo der Zeltplatz im Areal liegt, und bewege mich dahin.

 

Leider sind die windgeschützten Plätze alle durch Camper Buse besetzt und daneben versucht gerade ein Paar ihr Zelt aufzustellen, was bei dem starken Wind unmöglich ist.

 

Beim Zurückgehen überlege ich, ob ich trotzdem bleiben soll. Dabei fährt die nächste Rundfahrt los und ich zähle 25 Autos und vier Motorräder.

 

Pua, sind das viele und als ich dann am Schalter erfahre, dass die erste Rundfahrt am nächsten Morgen bereits ausgebucht ist, ruft mein Hirn, vergiss es. So ein Rummel gefällt dir nicht.

 

Ich steige deshalb wieder auf die Honda und bewege sie weitere 20km, wo es zwei Unterkünfte gibt.

 

Sie sind einfach zu finden, weil es nur noch drei weitere Häuser an der Strasse hat.

 

Wie der Zeltplatz sind auch diese Hospedajes voll.

 

Also fahre ich weiter, da es in der nächsten kleinen Ortschaft noch weitere zwei Gasthäuser gibt und es glücklicherweise lediglich weitere 10km bis dahin sind. Sonst muss ich irgendwo Wildcampen, was nicht einfach ist, weil alles Land eingezäunt ist.

 

Ich erreiche das Erste der beiden Gasthäuser, welches einige hundert Meter abseits der Strasse liegt. Das Haus ist hufeisenmässig gebaut und im Innenhof liegen die Zimmer mit einer kleinen Veranda im Flower-Power Stil.

 

Sympathisch und wenn etwas frei ist, bleibe ich. Ich rufe laut herum und weil niemand kommt, gehe ich ums Haus herum und rufe weiter. Doch nichts passiert.

 

Ich setze mich auf einen Stuhl im Innenhof und warte eine Viertelstunde. Leider erscheint immer noch niemand.

 

Nun gut, versuche ich es bei der letzten möglichen Unterkunft, wo ich tatsächlich ein Zimmer bekomme und erst noch zu einem günstigen Preis mit Frühstück. Im angeschlossenen kleinen Restaurant erhalte ich sogar was Nahrhaftes zum Futtern.


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Die kleine Ortschaft liegt bereits unter 1'000 Meter, wodurch es heute Morgen um 08.00 bereits warm ist. Super. Das gefällt mir.

 

Mit einer Kleiderschicht weniger cruise ich los. Nächster Stopp ist die 100km entfernte Tankstelle.

 

Auf den Hauptverkehrsachsen hat es regelmässig Tankstellen, wogegen es auf den von mir bevorzugten Nebenstrassen wichtig ist vorwegzuplanen, wo ich tanken kann. Ansonsten geht mir bei den grossen Distanzen schnell der Sprit aus.

 

Die Tankstellen sind oft eine Art Treffpunkt. Viele Einheimische legen nach dem Tanken eine Pause ein, vor allem wenn es zusätzlich ein Restaurant oder Shop hat.

 

So läuft immer etwas an diesen Orten und ich komme schnell mit den kontaktfreudigen Argentinier*innen in Kontakt.

 

Auch ich brauche Wassernachschub und Proviant und besuchen den örtlichen Supermarkt. Die Auswahl widerspiegelt die Abgeschiedenheit, in der diese Ortschaft liegt. Verhungern muss wegen dem aber niemand.

 

Weiter gehts und schon bald rumpelt es unter meinen Rädern, weil der Untergrund auf Schotter wechselt und dass die nächsten 50km so bleibt.

 

Schotter wäre grundsätzlich kein Problem. Leider bilden sich aber durch die schweren Autos auf dem losen Untergrund kleine Wellen, die kurz aufeinander folgen und teils recht tief sind. Dadurch rüttelt es bis zum Haaransatz alles gewaltig durch, und zwar so, dass ich das Gefühl habe, das Motorrad fällt auseinander und meine Zahnfüllung lösen sich.

 

Sinnigerweise nennt man sie Wellblechpisten und sie sind weitverbreitet.

 

Diese Ratter Piste führt auf halber Strecke durch eine kaum wahrnehmbare Ortschaft mit dem Namen LAS PAMPAS. Trefflicher könnte diese Siedlung nicht heissen.

 

Wieder auf Teer sammle ich meine durchgeschüttelten Gedanken. Sinnlos, den die nächste Piste wartet bereits.

Diese bringt mich durch ein dünnbesiedelte Berggebiet, wo am Ende der knapp 60km eine abgeschiedene Unterkunft liegt. Via WhatsApp habe ich gestern nachgefragt, ob es Platz hat. Auf Geratewohl hätte ich diese lange Anfahrt nicht gemacht.

 

Damit die Piste etwas interessanter wird, ist sie teilweise mit Sand aufgeschüttet. Der wird durch die Autos in die Mitte und Aussen nach links und rechts gedrückt, wodurch sich tiefe Sandbahnen bilden.

 

Passe ich nicht auf, lande ich in einer diese Sandbahnen, was die Honda heftig ins Schlängeln bringt. Nix mit Umgebung anschauen, während dem Fahren.

 

Ziemlich müde gelange ich zur farmähnlichen Unterkunft auf 1'400 Meter.

 

Kaum abgestiegen, werde ich von den zwei Haushunden begutachtet, beschnuppert und weil ich nicht beisse, begrüsst. Einer der beiden ist ein stattlicher Schäferhund. Der Besitzer erzählt mir später stolz, dass der Hund deutscher Abstammung ist.

 

Ich habe Glück und eine grosse Gruppe ist heute Morgen abgereist und die nächsten acht Gäste kommen ersten morgen Nachmittag. Somit liegt eine totale Ruhe über der Farm, die lediglich durch Tierlaute durchdringt, wird.

 

Ich setze mich in die Abendsonne und geniesse diese ungewohnte Stille. Dabei kreuzen ein paar Kondore am Himmel auf und drehen ihre Runde auf der Suche nach was Essbaren.

 

Ausgewachsene Tiere erreichen eine Flügelbreite von bis zu drei bis vier Metern. Gewaltige Vögel, die ausschliesslich in den Anden vorkommen.

 

Ich bin froh, dass sie mehrheitlich nur Ass fressen und deshalb für sie nicht interessant bin. Einfach nicht zu lange still im Liegestühl liegen.


Auf der heutigen Strecke erwarten mich wieder etliche Schotterkilometer, weshalb ich früh aufbreche.

 

Doch zuerst trinke ich meinen Morgenkaffee, bezahle meine Rechnung, was hier nur mit Bargeld möglich ist und bepacke hernach die Honda.

 

Zwei Stunden wird es schwarz unter meinen Rädern, weil ich die Teerstrasse der Ortschaft Olta erreiche.

 

Beim hübsch hergerichteten Dorfplatz parke ich meine Enduro und plündere die ATM Maschine der einzigen Bank.

 

Plündern ist zwar etwas hochgegriffen, spuckt der Automat doch lediglich umgerechnt für CHF 70.00 argentinische Pesos aus. Mehr liegt mit einer ausländischen Bankkarte nicht drin.

 

Der nächste Stopp ist gleich um die Ecke bei der Tankstelle, wo es sowohl für die Honda als auch für mich flüssigen Nachschub.

 

Leider hat es im Dorf keinen Supermarkt, weshalb ich es in den nächsten zwei Siedlungen probiere. Bei der letzten werde ich fündig und kaufe mein Abendbrot ein.

 

Heute schlafe ich das erste Mal im Zelt in einem Nationalpark. Waren bis anhin die nächtlichen Temperaturen für mich nicht Camping gerecht, sieht es jetzt angenehmer aus.

 

Dazwischen liegen 90km Schotterpiste durch ein unbewohntes Gebiet. Zudem habe ich gelesen, dass die Piste wenig befahren wird. Da bin ich gespannt, was auf mich zukommt.

 

Anfangs rollte die Honda ganz cool über den Naturboden bis immer mehr Sand dazukommt und es mehr ein gerutsche wird, als ein fahren.

 

Die Sichtverhältnisse behindern mich zusätzlich, In der grellen Sonne sieht alles beige aus, wodurch ich die Löcher in der Piste, die meistens mit Tiefsand gefüllt sind, kaum erkenne.

 

Irgendwann erscheint ein halb verlottertes Haus, das an den draussen Kleidern zu folge, bewohnt ist. Kaum bin ich daran vorbeigerutscht, stoppt mich ein Zaun.

 

Zum Glück ist das keine Strassensperrung, sondern lediglich eine Absperrung für die dahinter rumlaufenden Kühe. Von was die sie sich hier draussen ernähren, ist mir schleierhaft.

 

Ich öffne den Zaun und schliesse in anschliessend wieder. Eine Rutschpartie später folgt dann die zweite Absperrung.

 

Mit diesen Verhältnisse benötige ich in etwa drei Stunden für die Strecke bis zum Nationalpark, weshalb ich einige Wasser und Snackpausen einlege.

Irgendwann blitzt weit vor mir etwas auf und bald erkenne ich ein Motorrad,

 

Natürlich halten wir beide an und tauschen uns aus. Er ist ein Endurofahrer aus Buenos Aires und ist Feuer und Flamme, als er meine Honda CRF 300 L sieht. Obwohl Honda in Argentinien wenig vertreten ist und die CRF nicht erhältlich ist, kennt er die Maschine aus dem Internet.

 

Bald darauf düst er wieder los, weil er noch einige Kilometer mehr vor sich hat als ich.

 

Eine Stunde später fahre ich auf das Gelände des Camping Platzes und stelle erstaunt fest, dass viel Betrieb herrscht. Überall stehen Zelte herum und daneben stehen mehrere Busse.

 

Das Campen ist gratis, weshalb ich mich nirgends anmelden muss. Ich suche mir einen Platz im Schatten und baue mein zu Hause für die Nacht auf.

 

Es geht nicht alle und ich komme ins Gespräch mit den Nachbarn, die aus Kanada und Kalifornien kommen.

 

Das hätte ich jetzt am wenigsten erwartet hier draussen. Sie sind eine bunt zusammengewürfelte Fahrradgruppe, die von Buenos Aires bis nach Uschuaia ganz im Süden Argentiniens radeln, was an die 5'000km sind. Dafür benötigen sie etwas 3 Monate. Noch erstaunlicher ist, dass alle Teilnehmenden zwischen 60 und 75 Jahre alt sind, wie mir meine Gesprächspartner mitteilen.

 

Mein anschliessendes Nachtessen wird leider von Millionen von kleinen Fliegen gestört, weshalb ich essend herumlaufen muss. Dabei trete ich auf einen riesigen Dornen, der sich durch die Sohle meines linken Schuhs durch drückt.

 

Glücklicherweise bin ich gleich stehen geblieben und haben den Dorn herausgezogen. Der war so lange und auch fest wie ein Nagel. Unglaublich.

 

Beim zurückgehen durchkreuzt der Gedanke mein Hirn, dass ich eventuell mit der Honda über solche Dornen gefahren bin oder meine Zelt darauf steht.

 

Nach einem kurzen Check bin ich erlöst. Keine weiteren gefunden. Dafür sehe ich den Baum, der diese stechende Gebilde produziert.

 

An dem Baum vergreift sich niemand.

 

Die Fliegen treiben mich dann bald ins Zelt und als die Sonne weg ist, lege ich mich hin und schlafe trotz geschnarche aus den Nachbarszelten bald ein. 


Der Grund, wieso ich über diese lange Schotterpiste gefahren bin, liegt heute vor mir. Es ist die Gebirgstrasse Tunnels Taninga, die durch ihre Streckenführung Weitblicke in die von mir durchquerte Ebene bietet und durch einige Tunnels führt.

 

Als ich aus meinem Zelt komme, sind fast alle von der Fahrradtruppe schon weg. Vereinzelte füllen noch ihre Wassbidons bei den Begleitbussen und trampeln ebenfalls los.

 

Kurz darauf verlassen die Busse ebenfalls das Gelände und ich kann mein Frühstück in absoluter Ruhe und ohne lästige Fliegen geniessen.

 

In der Morgensonne sitzend, schaue ich auf die Uhr. Ups schon neun Uhr. Langsam muss ich los.

 

Heute liegen keine kaum endende gerade Strecken vor mir, sondern es geht gleich kurvenreich los.

 

Langsam windet sich die Schotterpiste die Berge hinauf und die hinter mir liegende Ebene zeigt sich mehr und meh von ihrer vollen Grösse.

 

Oben am bekanntesten Aussichtspunkt angekommen, erwartet mich ein frisch geteerter grosser Parkplatz, der sogar für grosse Busse Platz bietet.

 

Einmal mehr fällt eine abenteuerliche Schotterpiste dem Tourismus zum Opfer.

 

Was solls. Die Aussicht ist trotzdem bestaunens wert und das Gespräch mit dem Biker, der wie der gestrige ebenfalls aus Buenos Aires kommt, angenehmen.

 

Die nächste Ortschaft mit Benzinnachschub erscheint wegend der neuen Teerstrasse einiges früher in meinem Blickfeld als angenommen.

 

Auch gut, So lege ich eine längere Pause im Tankstellenrestaurant ein, wo es auch nicht lange geht, bis mich ein Ortsansässiger auf mein Motorrad und Kennzeichen anspricht und keine fünf Minuten mir seine WhatsApp Nummer aufschreibt für alle Fälle, wenn ich irgendwo Probleme hätte.

 

Einfach super, wie freundlich und hilfbereit die argentinische Bevölkerung ist.

 

Zwischen mir und meinem letzten Ziel in Richtung Osten, der Ortschaft Villa Carlos Paz, liegt eine weitere Gebirgskette mit dem Namen Los Gigantes.

 

Mein Navi zeigt mir eine Distanz von knapp 100km mit einer Zeitangabe von 3 1/2 Stunden Fahrzeit. Das kann nur bedeuten, dass eine weitere länger Schotterfahrt vor mir liegt.

 

Und so ist es denn auch. Kaum verlasse ich die Ortschaft, wird unruhig auf der Honda und bleibt auch bis einige Kilometer vor meiner Unterkunft.

 

Als Motorradreisender gewöhnt man sich an den Ton seines Motorrades und nimmt jegliche Veränderung erstaunlich schnell wahr.

 

Genau deshalb halte ich an, weil zeitweise ein leises klapperndes Geräusch die normale Geräuschkulisse stört.

Ich kontrolliere sorgfälltige alle Verbindungen und Motorrenteile, die für mich erreichbar sind. Finde aber nichts. Seltsam.

 

Deshalb wandere ich nochmals um das Motorrad herum und bewege dabei mit einem Finger nebenbei das Heckteil, an welchem mein Kennzeichen befestig ist. Und dabei klappert es auffällig.

 

Oh nein, denke ich noch, bevor ich den Kopf unter das Heckteil stecke und oh doch, zwei der drei Verstrebungen, die das Kennzeichen halten, sind durchgebrochen.

 

Das kanns ja wohl nicht sein, saust es mir durch den Kopf. Jetzt habe ich extra ein Heckteil aus Aluminium von einem Enduroanbieter gekauft, weil ich durch meine vorgängigen Reisen weiss, dass die Orginalplastik-Heckteile bei harten Schotterpisten brechen können. Und jetzt passiert mir das ausgerechnet mit dem Aluminiumheckteil.

 

Froh darüber, dass ich sofort angehalten habe und deshalb mein Kennzeichen nicht verloren habe, suche ich nach einer Lösung.

 

Einmal mehr hilft mir ein Kabelbinder aus der Patsche.

 

Mithilfe diesem befestige ich das angebroche Teil mit der oberen fixe verschraubten und voila, das Teil hält vermutlich besser als im Originalzustand.

 

Für mich reicht es, wenn ich damit bis zu meiner Unterkunft gelange, wo ich eh einige Tage bleibe und mir dann eine konstante Lösung suchen kann.

 

Mittlerweile sind Wolken aufgezogen, was die Temperaturen auf meiner aktuellen Höhe von 1'500Meter schnelle abkühlen lässt.

 

Also wieder Mal eine Schicht mehr anziehen und weiter gehts.

 

Es dauert weitere zwei Stunden durch die karge Berglandschaft bis ich abends in Villa Carlos Paz vor dem Tor meiner Unterkunft stehe. Ich klinge und werde einige Minuten später freundlich von der Inhaberfamilie der Cabanas 57 begrüsst und hineingebeten.

 

Mich erwartet eine komfortable Cabana (Holzhütte) mit zwei Zimmern, eigenem Bad und kleiner Verande, die auf dem Gründstück der Familie zusammen mit einer weiteren Cabana steht.

 

Hier gefällt es mir auf Anhieb und meiner Honda ebenfalls, steht sie doch sicher gleich neben der Cabana.

 

Wie so oft, bearbeite ich am PC meine gefahrene Strecke und ergänze sie mit den für mich bemerkenswerten Orten. Dabei stelle ich mit entsetzen fest, dass mein PC keinen Strom lädt,

 

Alles neu- und umstecken nützt nichts und bald stellt mein Surface wegen Strommangel den Bildschirm ab.

 

Das versaut mir auf gut Deutsch gesagt den gesamten Tag und beunruhigt gehe ich ins Bett.

 

Wie ich dieses Problem in den Griff bekomme und ich mein Heckteil mit Hilfe der herausragende Hilsbereitschaft meiner Gastfamilie repariere, erzähle ich im nächsten Blog.



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