Die Tour leitete ich im Auftrag der Firma Töffreisen
AG.
Samstag 15.06.2019
Zürich - Vancouver
Direktflug mit Edelweis mit Ankunft am Abend in Vancouver.
Sonntag 16.06.2019
Vancouver
Ein freier Tag in Vancouver. Zeit für eine Stadtbesichtigung, einen Rundflug im Wasserflugzeug oder einfach relaxen und ankommen.
Ein Teil unserer Gruppe mietete am Morgen Fahrräder und radeltet im gemütlichen Tempo rund um den Stanley Park. Begleitet wurden wir von Hansi aus dem Appenzell, der seit über 40 Jahren hier lebt, und seiner Partnerin Idi. Durch sie erfuhren wir viele interessante Informationen rund um Vancouver und Kanada.
Am Nachmittag steiften wir die Markthallen auf Granville Island und spazierten noch ein wenig durch die Stadt. Ein leckeres Abendessen in einem Restaurant am Canada Place rundete unseren ersten Reisetag ab.
Montag 17.06.2019
Vancouver - Princeton
Früh verlassen wir unser Stadthotel und fahren zur Übernahmestation unserer Motorräder und Begleitfahrzeug. Die Mietabwicklung für die Harleys verläuft schnell und so bleibt für alle genügend Zeit einen Kaffee im nahen Coffeeshop zu trinken, bis der Gepäckanhänger an einem anderen Ort bereit steht.
Die Fahrt aus Vancouver heraus zieht sich wegen eines Unfallstaus in die Länge, was zu einigen Schweisstropfen unter den Helmen und Lederjacken führt.
Zwei Stunden später cruisen wir dem Fraser Fluss entlang und erhalten einen ersten Eindruck der riesigen Wald- und Flussgebiete Kanadas.
Zum Stauen bringt uns das Panorama vom Cascade Aussichtspunkt - fantastisch.
Dienstag 18.06.2019
Princeton - Revelstoke
Unglaublich, wie gross die Seen in Kanada sind. So braucht man zum Beispiel eine halbe Tankfüllung, um entlang des Okanagan Lakes zu fahren, der 135 km lang und 4 - 5 km breit ist. Wir folgen dem See bis in die Mitte und überqueren in bei Kelowna.
Einer unserer Teilnehmer kennt in Lake Country eine Schweizer Familie, die ein Weingut betreibt. So kommen wir in den Genuss, auf dem herrlichen Arrowleaf Weingut oberhalb des Okanagan Sees einen köstlichen Lunch zu geniessen.
Kurz vor Revelstoke zeigen sich uns die ersten hohen Schneeberge und einer davon steht majestätisch vor unserem heutigen Hotel.
Mittwoch 19.06.2019
Revelstoke - Lake Louis
Pünktlich um 08.00 Uhr drückt die Sonne durch die dunklen Wolken. Trotzdem ziehen wir alle vorsorglich die Regenhosen über, da wir mit Schauern rechnen müssen. Zudem hat es merklich abgekühlt.
Gut eingepackt starten wir unsere Etappe Richtung Golden. Dabei werden wir immer wieder durch Baustellen gestoppt. Durch viele Gebiete zieht sich nur eine Strasse über die der gesamte Verkehr rollt. Deshalb wird an vielen Orten auf zwei Spuren ausgebaut.
Auf unserer Strecke liegt der Glacier und der Yoho Nationalpark. Wunderschöne Gebiete mit grossen naturbelassenen Flüsse. Auf Abstechern besuchen wir die Natural Bridge, hier hat sich der Fluss einen Durchgang durch die Felsen gespühlt, und den herrlich gelegenen Emeralda See.
Auf den letzten Kilometern bis Lake Louise übernehmen die Regenwolken das Himmelskommando und die Temperaturen fallen und fallen. Es mischen sich sogar ein paar Schneeflocken unter den Regen. In dieser Gegend keine Seltenheit.
Donnerstag 20.06.2019
Lake Louis - Jasper
Bei eisigen Temperaturen und stark bewölktem Himmel starten wir unsere Harleys. Die Wettergötter haben für unsere Route Schnee vorausgesagt. Wir sind gespannt, was uns erwartet.
Kaum losgefahren, prasseln die ersten Regentropfen auf unsere Helme. Einige Höhenmeter später fliegen uns bereits Schneeflocke entgegen. Je höher wir steigen, desto weisser werden die Bäume.
Die erste Passhöhe beim Bow Summit liegt auf 2'100m. Hier hat Frau Holle eine Menge Federn in kürzester Zeit ausgeleert. Wir versuchen beim Aussichtpunkt auf den Peyota Lake trotzdem unser Glück. Ausser Nebel ist aber leider nichts zu sehen.
Das Fahren wird anstrengender, weil der Schnee und die Kälte unsere Sicht stark beeinträchtigt. Unser nächstes Ziel ist eine Raststätte, die tiefer auf 1'500m liegt. Als wir ankommen, regnet es in Strömen. Platsch nass stürmen wir ins Restaurant und belagern die lange Stehbar mit unseren Regenkombis.
Es geht nicht lange, bis uns andere Touristen ansprechen und besorgt fragen, ob wir nach Jaspar fahren wollen. Dabei zeigen sie uns Fotos von der zugeschneiten Strasse zum Columbia Icefield hoch. Das sieht schlecht aus. Ein ansässiger Kanadier erklärt uns zudem, dass es sicher für die nächsten paar Stunden kein Durchkommen gibt und das eventuell bis morgen der Fall sein könnten.
Wir diskutieren die Situation und entschliessen uns, wieder zurück nach Lake Louise zu fahren und dann von dort am nächsten Tag nach Clearwater, wo wir unsere Reise gemäss Programm fortfahren können. Sicherheit geht vor.
Freitag 21.06.2019
Jasper - Clearwater
Die Strecke nach Clearwater ist mit 580km lang. Wir essen deshalb alle ausgiebig Frühstück, um gut gerüstet zu sein. Leider regnet es immer noch, aber wenigsten ist es nicht mehr so kalt.
Der Regen verlässt uns glückerweise bald und die Wolken machen Platz für die Sonne. Das gibt uns den Blick frei auf die fantastische Landschaft des Glacier Nationalpark mit seinen frisch verschneiten Berggipfeln.
Die Ortschaften liegen weit auseinander und dazwischen gibt es ausser Wälder, Berge, Flüsse und einige wenige Häuser nichts. Einzig vereinzelte Baustellen stoppen unser konstantes Tempo. Trotzdem purzeln die Kilometer nur so dahin und wir erreichen Clearwater am frühen Abend. Keine Selbstverständlichkeit mit 10 Motorrädern eine solch lange Strecke in dieser Zeit zurück zu legen. Kompliment an die Gruppe.
Samstag 22.06.2019
Clearwater - Cache Creek
Ist die Landschaft grün, ist das Klima feucht. Das erleben wir hautnah, schüttet es doch bereits nach wenigen Kilometer Fahrt kübelweise auf uns runter.
Wir sind auf dem Weg zum Helmcken Wasserfall, der 141 Meter in die Tiefe stürzt. Ziemlich nass erreichen wir den Aussichtspunkt und - nichts ausser Nebel und Mücken, die ganz wild werden, bei so vielen Heissblütern. Etwas enttäuscht stehen wir da, diskutieren über unser Pech und kämpfen daneben gegen die Stechviecher. Da verzieht sich der Nebel plötzlich und präsentiert uns den Wasserfall - herrlich.
Abseits der Hauptverkehrsachsen rollen wir entlang verschiedener Seen und durch kleine Siedlungen Richtung Cache Creek. Am schönen Lac des Roches stoppen wir beim gleichnamigen italienischen Restaurant. Bei feinem italienischem Kaffee und Kuchen plaudern wir ein wenig mit dem Inhaber, der aus Mailand kommt. Dazu schweben die Töne von Franz seinem Alphorn
über den See - einmalig.
Beim Green Lake legen wir einen weiteren Stopp ein und plündern unsere mitgebrachten Essensvorräte direkt am See. Eine Gewitterzelle möchte uns dabei beobachten und nähert sich langsam. Wir ziehen es deshalb vor weiter zu fahren, leider mitten hinein in die dunklen Wolken. So endet unser Tag, wie er begonnen hat - nass.