Motorradreise von der Mongolei in die Schweiz


Reisevorbereitungen

Ausrüstung

Motorradluftpumpe angeschlossen an Hinterrad
Motorrad Rucksack mit Trinkblase

Damit ergänze ich mein Material

  • Ein robustes Soft-Gepäcksystem ohne Trägervorrichtung.
    • Spart Gewicht und sitzt eng an der Maschine.
  • Reifenhebel extra lang.
    • Damit bändige ich die harten Enduroreifen.
  • Dicke Schläuche.
    • Weniger Plattfüsse erspart mir viel Arbeit.
  • Hilfständer.
    • Damit brauche ich keinen Hauptständer für den Reifenwechsel.
  • 3 Liter Trinkrucksack.
    • Erhöht meinen Wasservorrat ohne Stauraum zu blockieren.
  • Wasserfilter.
    • Solange es fliessendes Wasser ist, verwandelt es der Filter zu Trinkwasser.
  • Neues Zelt.
    • Die pefekte Behausung.
  • Isomatte.
    • Lieber etwas dicker und dafür komfortabeler.
  • Schlafsack.
    • Zugleich Schlafsack und Decke, je nach Temperatur.
  • Kissen.
    • Klein, leicht und schnell aufgeblasen.
  • Kocher
    • Minimales Packmass und Benzin als Brennstoff. Der passt.

Mehr Details unter meine Ausrüstung.


Motorrad und Zubehör

Motorrad KTM 690 Enduro auf Schotterstrasse in den Bergen
Motorrad Rückspiegel, einklappbar

Mein Reisemotorrad

  • Gepäckträger und Zusatzplatte.
    • An diesem Knotenpunkt befestige ich mein Material.
  • Offroad Rückspiegel.
    • Einfach einklappen, wenn es ins Gelände geht.
  • Benzin Spezialfilter beim Tankeinfüllstützen.
    • Allfälliger Dreck bleibt darin hängen.
  • Kleine Frontscheibe.
    • So kann ich auch längere Zeit über 80 km/h fahren.
  • Schutzplatte für den hinteren Bremszylinder.
    • Jetzt schlagen die aufgewirbelten Steine ans Blech.
  • Verstärkte Schraubensatz für die Heckaufhängung.
    • Jetzt kann es auch mit 30 Kg Zusatzgewicht ruppig werden.
  • Aluminium Ritzelschutz.
    • Reisst die Antriebskette, schlägt sie kein Loch in den Motor.
  • Breitere, tiefere Rally Fussrasten.
    • Entlastet beim stehenden Fahren und die KTM lässt sich besser ausbalancieren.

 Mehr Details unter meine leichten Reiseenduros


Bereifung

Neuer Schlauch und Reifen auf Hinterradfelge Motorrad
Enduroreifen Michelin Anakee Wild auf Hinterrad einer KTM 690 Enduro

2'500 km kämpfe ich mich mit der KTM in der Mongolei über trockene Schotterpisten, mit Wasser vollgesogene Böden, steile steinige Pässe, durch Flüsse und Sanddünen aber auch über gut ausgebaute Teerstrassen. Das bringt jeden mir bekannten Reifen an seine Grenzen.

 

Entschieden habe ich mich für den Michelin Anakee Wild. Mit seinem Profil wird er sich gut durch Sand und Schlamm pflügen, was mir auf dieser langen Strecke wichtig ist. Abstriche gibt es dafür bei der Laufleistung. Die liegt mit 6'500 - 7'000 km einiges tiefer als bei anderen Allrounder Enduro Reifen. Da ich in Kirgistan eine Motorradgarage ausfindig gemacht habe, die passende Reifen für KTM verkauft, kann ich die geringere Laufleistung verkraften.


Visa

Schweizer Pass
Einreisestempel in Pass

Einreisebestimmungen

Ich lese die verschiedenen Einreisebestimmungen der Länder auf meiner Reise. Die Bandbreite der Bestimmungen ist gewaltig. Kasachstan und Kyrgistan lassen mich ohne Visa einreisen, wobei ich mich in Kasachstan aber innert 5 Tagen auf irgend einer Polizeistation für die Registrierung melden muss. Turkmenistan ist dafür sehr schwierig. Ohne gebuchte Tour erteilen sie, wenn überhaupt, nur ein Transitvisum für fünf Tage. Der Antrag wird zudem nur bearbeitet, wenn ich ein gültiges Visum des ein- und ausreisenden Landes im Pass habe. Also benötige vorher das Visum von Usbekistan und Iran. Hinzu gewähr der Iran nach der Erteilung des Touristenvisa eine Frist von lediglich drei Monaten bis zur Einreise. Somit kann ich es nicht zu früh beantragen und und und.

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Aufgrund der Vielfalt der Bedingungen für die Visaanträge habe ich die Firma AVS allvisumservice GmbH


Navigation

Navigationsgerät Garmin Montana 610
Handy Samsung A5

Die Gretchenfrage

Ich bin früh losgefahren und der kühle Morgenwind bläst durch meine Motorradbekleidung. Deshalb sitze ich noch etwas verkrampft auf der KTM.

 

«Links abbiegen» zeigt die Navigations App auf meinen Handy an. Brav folge ich der Anweisung und stelle den Binker mit meinem gefühlslosem Daumen. Zum Glück ist es nicht mehr weit zu meinem ersten Kaffeestopp.

 

Über die letzten zwei Monate testete ich ausgiebig das Navigieren mit dem GPS Gerät Montana 610 von Garmin und mit verschiedenen Apps auf meinem Handy. Ein Kollege lieh mir jeweils sein Montana Gerät aus. Die getesteten Apps konnte ich gratis runterladen.

 

Eines vorweg. Die Bedienug der verschiedenen Navigationsprogramme war für mich nicht selbsterklärend. Deshalb war ich genötigt mehrere Stunden vor dem Computer zu sitzen und über YouTube Videos und diverser Webseiten die Anwendungen zu lernen. Dazu gehörte auch, wie ich Kartenmaterial aus dem Openstreetmap Projekt auf das Montana Gerät lade und damit arbeite.

 

Dafür kenn ich jetzt diverse Systeme gut und kann die Gretchenfrage für mich entscheiden. Für die Reise lasse ich mich vom Garmin Montana 610 lotsen, weil es

  • robuster gebaut ist und Regen, Sand, Sonne und Hitze besser wegsteckt.
  • weniger Strom braucht und zusätzlich auch mit AA Batterien läuft.
  • einfach ist, die Speicherkapazitäten mit einer Zusatzspeicherkarte zu erhöhen.
  • ein digitales System ein Backup benötigt. Das ist bei mir mein Handy mit der Navigations App maps.me.
  • ich über die Garmin Software BaseCamp mit meinem Reise-PC unterwegs meine Strecken planen kann.

Gepäck - Check

Motorrad mit Fahrer und Gepäck
Motorrad steht auf Schotterstrasse im Wald mit Gepäck

Endlich sitze ich auf meiner KTM und bin bereit für die erste Testfahrt. 

 

Kurz vorher fragte ich mich noch, wo verstaue ich das Werkzeug am besten? Hat das Campingmaterial auf dem Gepäckträger Platz? Wieso ist mein Schlafsack trotz Kompressionssack immer noch so gross? Was, dass muss auch noch mit? Nicht alles vollstopfen, es kommt ja noch Proviant unterwegs dazu - so erging es mir die letzten drei Stunden.

 

Jetzt ist alles auf der KTM verzurrt und bin ich gespannt, wie das Fahrverhalten sein wird. Also Motor anwerfen und los gehts.

 

Auf dem grossen Vorplatz meines Wohnhauses fahre ich ein paar enge, langsam Kurven und Achten, um die Balance meiner Maschine zu testen. Klappt wunderbar. Das Zusatzgewicht merke ich kaum.

 

So fahre ich weiter auf die Autobahn und beschleunige auf 120 km/h. Super, die Gepäcktaschen flattern überhaupt nicht. Das Vorderrad bleibt ebenfalls ruhig in der Spur, trotz dem Mehrgewicht hinten. Was will ich mehr, denke ich mir. Da rauscht die erste Windböe daher und drückt die KTM auf die Seite. Ich bringe mein Gewicht nach vorne und behalte die Spur so gut es geht.  Die nächste Böe kommt und die Maschine bleibt nun etwas stabiler. Spass macht das aber keinen. Also Tempo runter auf 100 km/h und die Maschine bleibt schon viel besser in der Spur. Das passt und mehr braucht es nicht für die Reise.

 

Ich verlasse die Autobahn und fahre nach Wila. Ab hier bewege ich die KTM ziemlich flott über die schmale steile Strasse hinauf zur Ortschaft Sitzberg. Das Bike macht, was ich möchte und ich spüre kein kippeliges oder instabiles Verhalten - erstaunlich.

 

Was noch? Ja klar, Schotterstrassen. Ich weiss, wo ich diese finde und schon bald knirscht das Kies unter den Reifen. Genial, die KTM schluckt auch hier alles weg und ich muss aufpassen, dass ich nicht zu stark am Gasgriff drehe, weil es mit der Maschine auf Naturstrassen einfach so viel Spass macht.

 

Vier Stunden später stehe ich wieder vor meiner Haustüre und bin begeistert. Das Fahrverhalten der KTM ist auch mit 40 Kg Zusatzgewicht ausgesprochen gut.


Motorradtransport

KTM Motorrad in einer Transportkiste
Geschlossene Transportbox mit einem Motorrad drin.

Wie kommt mein Motorrad in die Mongolei?

Ich ziehe die KTM langsam über den Seitenstander und positioniere den Hilfsständer unterhalb des Motorschutzes. Dann lasse ich langsam los, bis das Gewicht auf den Hilfständer fällt und dadurch das Vorderrad in die Luft gehievt wird. Beleidigt kippt das Rad nach rechts weg. Es ist sauer, weil es mich nicht nach Ulaanbaator fahren darf und jetzt von mir ausgebaut wird. Auch der Motor würde deswegen am liebsten aufheulen und das Hinterrad durchdrehen.

Ich fühle mich auch nicht Wohl dabei, die KTM in die Transportkiste zu verpacken, damit sie per Lastwagen nach Ulaanbaator verfrachtet wird. Die Frage, ob sie ohne Beschädigung in der Mongolei ankommt, quält mich fortlaufend. Für eine zusätzliche Anreise per Motorrad in die Mongolei fehlt mir aber leider die Zeit.

 

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Deshalb ist es Mitte Mai 2018 soweit und ich verfrachte meine KTM auf dem Gelände der Firma Loxx Pan Europa, Pleidelsheim

in einen Transportbehälter. Die Kiste kann ich über die Firma Loxx mieten. Alle Zollformalitäten werden durch die Transportfirma übernommen. Hierzu muss ich eine Proforma-Rechnung mit allen Artikeln ausfüllen und mein Carnet de passage mitgeben. Läuft alles nach Plan, kann ich am 21. Juni 2018 die KTM und das Carnet de Passage in Ulaanbaator abholen. Gerne berichte ich dann mehr dazu.


Die letzten Vorbereitungen

Meine KTM hat die Anreise in die Mongolei geschafft. Ich werde mich am Mittwoch 20.06.2018 auf den Weg machen. Zum Glück nicht auf einem Lastwagen sondern mit dem Flugzeug. Bis dann ist hoffentlich auch das letzte Visa für Turkmenistan eingetroffen.


Geschafft

Uf - Auf den letzten Drücker ist gestern das Visa für Turkmenistan eingetroffen. Papiertechnisch ist somit alles da und das Abenteuer beginnt heute mit dem Flug nach Ulaanbaatar.


Auf ins Abenteuer


Mittwoch 20. Juni 2018. Es geht los!



Sponsoren

Guglatech

Benzinfiter

Perunmoto

Gepäckträger, Bremszylinderschutz

Emil Weber Motos AG

Technischer Support und Material


LOXX Pan Europa

Motorradtransport



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