Die Tour habe ich im Auftrag der Firma Töffreisen AG geleitet.
Teide Nationalpark - Nordküste
Montag 08.01.2018
190km / 5h
Auch in Teneriffa sind die Wintertage kürzer und so ist der Tag beim Frühstück noch nicht erwacht. Etwas später beim Start unserer ersten Tour lacht uns dann aber bereits die Sonne an.
Die ersten paar Kilometer geht es über die Autobahn. Der Verkehr ist dicht und bei der Ausfahrt erwartet uns leider zuerst einmal ein Stau. Als wir durch sind, verlassen wir die Küstenregion. Es geht stetig bergauf und bald erreichen wir den ersten Aussichtpunkt den Mirador de la Centinela.
In Vilaflor, der letzten Ortschaft vor dem Nationalpark Teide legen wir einen weiteren Pausenstopp ein.
Unser erster Stopp in Nationalpark ist beim Aussichtpunkt Zapato de la Reina. Ein Steingebilde, welches wie ein Frauenschuh aussieht. Von hier erhalten wir auch einen ersten wundeschönen Blick auf den Teide.
Wir folgen der TF21 zur Talstation der Luftseilbahn zum Gipfel des Teide und danach weiter zum höchsten Aussichtspunkt im Nationalpark, dem Tabonal Negro auf 2'362 Meter. Die Weitsicht über die Vulkanlandschaft ist einmalig.
Der Teide ist die drittgrösste Vulkanstruktur der Welt und nebenbei auch die Wetterscheide auf Teneriffa und teilt klimatisch die Insel in zwei Teile. Im grünen Nordosten bleiben die Wolken an den Bergen hängen und steigen auf, wobei sich diese abkühlen und vermehrt Regen mit sich bringen.
Dieses Wetterphänomen können wir bei der Weiterfahrt hautnah miterleben. Starker Nieselnebel steigt auf und es kühlt innert kürzester Zeit um etliche Grade ab.
Kurz darauf werden wir duch ein stehendes Auto auf der Strasse gestoppt. Wir steigen von den Motorrädern und gehen zum Fahrer, welcher vor dem Fahrzeug steht. Ein grosser Steinschlag hat die Strasse unpassierbar gemacht. Wären wir hier ein paar Minuten früher durchgefahren, hätte es gefährlich werden können.
Das Glück steht gleich zweimal auf unserer Seite und so gelingt es uns, etliche Steine auf die Seite zu schieben, so dass wir mit den Motorrädern zwischendurch fahren können.
Das kühle feuchte Nebelwetter lädt zu keinen weiteren Stopps im Nationalpark ein. Erst als wir wieder Richtung Küste geht, wird es freundlicher und wärmer. Beim Mirador de Mataznos legen wir einen Aufwärmstopp ein und erhalten zudem eine schöne Aussicht auf die Küste.
In der gut erhaltenen Altstadt von La Orotava bleiben wir etwas länger, damit Zeit für ein Mittagessen und / oder Besichtigung bleibt.
Auf der TF324, welche erhöht am Bergkamm entlangführt, folgen wir der Nordküste Richtung Osten. Beim Mirador El Lance ist der Blick auf die Küste grandios.
Kurze Zeit später verlassen wir die Küste und fahren über Santiago del Teide zurück nach Costa Adeje und unserem Hotel.
Teno Gebirge
Dienstag 09.01.2018
195km / 6h
Wir starten mit einer gemütlichen Fahrt der Küste entlang bis nach Los Gigantes. Hier gibt es beim Aussichtspunkt El Mirador Archipenque einen feinen Kaffee mit schönem Blick auf die steilen Klippen.
Auf einer gut ausgebauten kurvenreichen Strasse gelangen wir nach Santiago del Teide. Mitten im Dorf liegt die Abzweigung ins Teno Gebirge. Einen Kilometer später geniessen wir beim Mirador de Cherfe bereits eine atemberaubende Aussicht.
Ab hier geht es auf einer spektakulären Strasse mitten ins Teno Gebirge hinein vorbei am Dorf Masca. Für viele ist diese Ortschaft die schönst gelegene Teneriffas. Hier startet auch der bekannte Wanderweg in die legendäre Masca Schlucht, wodurch das Besucheraufkommen während der Hochsaison hoch sein kann.
Beim Mirador de la Cruz Hilda lassen wir uns von der wunderschönen Aussicht über die Ort- Landschaft verwöhnen. Im Restaurant mit einmaliger Aussichtsterrasse kann man sich bei Bedarf verpflegen.
Einen letzten Blick ins Teno Gebirge bietet sich uns beim Mirador Altos de Baracan. Ferner lässt sich von hier in der Ferne die Ortschaft Buenavista del Norte erkennen, unser nächstes Ziel.
Punta de Teno ist der äusserste Punkt im Nordwesten Teneriffas, welcher über eine grandiose Strasse durch die Klippen erreicht werden kann. Für Privatfahrzeuge ist die Strecke bis auf weiteres ab Buenavista del Norte von Montag bis Mittwoch geöffnet. Wegen Steinschlages kann es zudem jederzeit zu einer Streckensperrung kommen.
Zurück in Buenavista del Norte legen wir eine Mittagspause im direkt am Meer liegenden Restaurant El Burgado ein.
Auf der Strecke zwischen den Ortschaften Los Silos und La Tierra del Trigo erfordert der steile Anstieg mit einigen engen Kehren konzentriertes Fahren. Dafür erwartet uns oben ein herrlicher Ausblick.
Kurvenreich geht es weiter zur Ortschaft Icod de los Vinos, wo der älteste kanarische Drachenbaum der Insel bewundert werden kann.
Der Rückweg führt uns zuerst am Meer entlang zum schönen und gut erhaltene Städtchen Garachico. Danach geht es über eine steile kurvige Strasse wieder nach Santiago del Teide und dann über die Autobahn zurück ins Hotel.
Anaga Gebirge
Mittwoch 10.01.2018
265km / 5h 15min
Heute steht die Erkundung des Anaga Gebirges auf unserem Programm. Aufgrund seiner Lage im Nordosten Teneriffas ist der Anfahrtsweg relativ weit, weshalb wir über die Autobahn bis nach Santa Cruz de Tenerife fahren.
Über das Hafengebiet kommen wir relativ schnell durch die Hauptstadt Teneriffas hindurch und gelangen über die Küstenstrasse nach San Andrés. Die Ortschaft liegt am schönsten Sandstrand der Insel der Playa de las Teresitas.
Wir folgen der schönen und kurvenreichen Küstenstrasse weiter Richtung Igueste de San Andrés und kommen dabei am Mirador las Teresitas vorbei. Von hier sieht man die ganze Grösse der Playa und ihre Schönheit.
Auf dem Rückweg legen wir eine Kaffeepause in einer der Strandbars ein, wo es in den Morgenstunden noch schön ruhig ist.
Auf der TF12 fahren wir hinauf ins Anaga Gebirge. In knapp 1'000 Meter Höhe geht es auf der Strecke nach Taganana durch einen Tunnel hindurch. Beim Ausgang wartet eine herrliche Aussicht auf die Ortschaft und die Küste auf uns.
In der kleinen Siedlung Benijo an der Küste legen wir eine Mittagspause auf der Aussichtsterrasse des Restaurant El Fronton.
Wieder zurück im Gebirge hat der Nebel Einzug gehalten, was in dieser Gegend häufig vorkommen kann. Darunter leidet leider die Aussicht auf unserer Weiterfahrt. Rechtzeitig für den herrlichen Ausblick beim Mirador Pico del Inglés lichtet sich zum Glück der Nebel. Kurz darauf legen wir einen längeren Stopp in La Laguna ein. Die Altstadt wurde zu einer UNESCO Weltkulturerbestätte ernannt.
Frisch gestärkt geht es weiter Richtung Nationalpark Teide. Dabei gewinnen wir wieder an Höhe und passieren diverse Aussichtspunkte mit Blicke auf die Küste und Santa Cruz de Tenerife.
Über die gut ausgebaute TF- 523 verlassen wir den Bergkamm Richtung Küste. Bald darauf brausen wir über die Autobahn Richtung Süden zu unserem Hotel.
La Gomera
Donnerstag 11.01.2018
195km / 7h
Heute geht es früh los, damit wir die erste Fähre nach San Sebastian auf La Gomera erwischen. Dank dem ruhigen Meer verläuft die Überfahrt ohne schwanken und etwas zum Frühstück gibt es ebenfalls.
Eine Stunde später erreichen wir bereits San Sebastian. Das Entladen geht ebenfalls schnell und los geht es hinauf in die Berge. Diese sind leider in eine dicke Wolkenschicht eingehüllt und wir dann auch bald. Je weiter wir nach oben kommen, desto dichter wird der Nieselnebel. Für die Pflanzenwelt ist er das Lebenselixier, für uns bringt er vor allem Nässe und keine Aussicht.
Je weiter südlich wir kommen, desto lichter wird der Nebel und bei Kreuzung mit der GM2 im Nationalpark Garajonay drückt die Sonne schon etwas durch. Das Glück ist dann auf unserer Seite und beim Aussichtpunkt Los Roques, welcher nur ein paar Hundert Meter von der Kreuzung entfernt liegt, zeigt sich der Himmel blau und wir kommen in den Genuss eines wunderschönen Panoramas.
Kaum losgefahren, bewegen wir uns wieder im dicken Nebel. So geht es weiter bis zur Aussichtsplattform beim Mirador de
Abrante. Ausser uns sind nur noch zwei weitere Touristen vor Ort. So haben wir die ganze Plattform fast für uns alleine. Im angeschlossenen Restaurant wärmen wir uns danach mit
etwas Kaffee auf.
Das schlechte Wetter bessert erst wieder als wir uns dem im Süden von La Gomera gelegenen Valle Gran Rey nähern. Der Ort ist bekannt für seine frühere Hippie Gemeinde und für den grossen schwarzen Sandstrand.
Bei sonnigem und warmen Wetter setzen wir uns ins Restaurant Paraiso für ein leckeres Mittagessen.
Unsere Fähre zurück nach Teneriffa legt am späten Nachmittag ab. Deshalb müssen wir den direkten Weg nach San Sebastian nehmen. Im Nationalpark Garajonay erwartet uns wieder der Nieselnebel. Wir fahren deshalb ohne weitere Stopps bis zum Fährhafen. Die Fähre wartet bereits auf. Knappe eineinhalb Stunden später trinken wir ein kühles Bier in unserer Hotelbar.
Teide Nationalpark
Freitag 12.01.2018
230km / 5h 30min
Für unsere letzte Tour erwartet uns die Sonne. Das lässt die Vorfreude auf die Rudnfahrt durch den Teide Nationalpark gleich nochmals steigern.
Die Fahrt auf der Autobahn ist von kurzer Dauer bevor wir auf die höher gelegene T28 wechseln. Nun folgt ein wahres Kurveneldorado und wir benötigen für 40 Km mehr als 1 1/2 Stunden bis nach Güimar. Fahrspass pur.
Nach einer Kaffeepause beim Dorfplatz von Güimar geht es über eine hervoragend ausgebaute Passtrasse hinauf in die Bergwelt Teneriffas.
Leider wird die Fahrt durch eine Panne unterbrochen. Eine BMW 1200 nimmt kein Gas mehr an. Eine Lösung ist aber bald gefunden, das Motorrad wird abgeholt, und so kann es weitergehen.
Unser nächster Stopp ist beim Mirador de Chipeque. Die Aussicht von hier auf den Teide und Nationalpark ist traumhaft.
Das gilt auch für die Weiterfahrt auf der T24. Die schöne Strecke schlängelt sich auf dem Kamm entlang. Dadurch ergeben sich links und rechts immer wieder prachtvolle Weitblicke oder der Teide taucht imposant am Horizont auf. Unzählige Aussichtspunkte säumen den Weg und machen es einem schwierig, nicht jedesmal anzuhalten.
Bei Las Canadas del Teide gelangen wir auf die T21, auf welcher wir am ersten Tour Tag im Nebel in umgekehrter Richtung unterwegs waren. Bei Sonnenschein macht es definitiv mehr Spass.
Nach dem Mittagessen wartet die atemberaubende Vulkanlandschaft im Teide Nationalpark auf uns. Auch hier könnten wir alle paar hundert Meter anhalten, um die bizarre Landschaft zu bestaunen.
Beim Aussichtspunkt Boca Tauce kreuzt sich die T21 mit der T38. Dieser folgen wir und halten einige hundert Meter später beim Mirador de las Narices de Teide. Von hier haben wir einen guten Blick auf die beiden Löcher im Teide, über welche der letzte Ausbruch vor 200 Jahren stattgefunden hat.
Ein paar Kilometer später verlassen wir langsam die Hochebene. Je tiefer wir kommen, desto mehr Bäume und Sträucher wachsen in den ausgedehnten Lavafeldern und es wird grüner und grüner.
Oberhalb der kleinen Siedlung Chirche, biegen wir in eine schmale Strasse ab. Das Gefälle der Strecke ist imposant und die Platzverhältnisse durch die kleinen Siedlungen hindurch sehr eng. Mit Motorrädern zum Glück kein Problem.
Bald darauf fahren wir in die Tiefgarage der Vermietungsstation und geben die Motorräder zurück. Eine wunderschöne Motorradwoche geht leider zu Ende.
Costa Adeje
Samstag 13.01.2018
Ruhetag
Der letzte Tag steht für verschiedene Aktivitäten zur Verfügung. Ein Spaziergang entlang der Meerespromenada, eine Shopping Tour durch die vielen Souvenirläden, ein Bad im Meer oder im Pool in der Hotelanlage oder aber einfach relaxen in einem der vielen Liegestühle. Abends lassen wir uns zum Abschluss im Restaurant Coeur de Filet mit einem lecken Essen verwöhnen.
Am Sonntag holt uns nach dem Frühstück der Flughafenbus ab und zwei Stunden später fliegen wir nach Hause.