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Kanada & Rocky Mountains mit dem Motorrad

15.05. - 29.06.2019 - unterwegs

Die Tour leitete ich im Auftrag der Firma Töffreisen AG.

Das Tourprogramm


Die GPX Daten der Motorradstrecke durch Britisch Columbia und die Rocky Mountains findest du am Ende dieser Seite oder unter Downloads.


Zürich - Vancouver

Direktflug mit Edelweis mit Ankunft am Abend in Vancouver.


Vancouver

Ein freier Tag in Vancouver. Zeit für eine Stadtbesichtigung, einen Rundflug im Wasserflugzeug oder einfach relaxen und ankommen.

 

Ein Teil unserer Gruppe mietete am Morgen Fahrräder und radeltet im gemütlichen Tempo rund um den Stanley Park. Begleitet wurden wir von Hansi aus dem Appenzell, der seit über 40 Jahren hier lebt, und seiner Partnerin Idi.

Durch sie erfuhren wir viele interessante Informationen rund um Vancouver und Kanada.

 

Am Nachmittag steiften wir die Markthallen auf Granville Island und spazierten noch ein wenig durch die Stadt. Ein leckeres Abendessen in einem Restaurant am Canada Place rundete unseren ersten Reisetag ab.



Vancouver - Princeton

Früh verlassen wir unser Stadthotel und fahren zur Übernahmestation unserer Motorräder und Begleitfahrzeug. Die Mietabwicklung für die Harleys verläuft schnell und so bleibt für alle genügend Zeit einen Kaffee im nahen Coffeeshop zu trinken, bis der Gepäckanhänger an einem anderen Ort bereit steht.

 

Die Fahrt aus Vancouver heraus zieht sich wegen eines Unfallstaus in die Länge, was zu einigen Schweisstropfen unter den Helmen und Lederjacken führt.

Zwei Stunden später cruisen wir dem Fraser Fluss entlang und erhalten einen ersten Eindruck der riesigen Wald- und Flussgebiete Kanadas.

 

Zum Stauen bringt uns das Panorama vom Cascade Aussichtspunkt - fantastisch.

 



Princeton - Revelstoke

Unglaublich, wie gross die Seen in Kanada sind. So braucht man zum Beispiel eine halbe Tankfüllung, um entlang des Okanagan Lakes zu fahren, der 135 km lang und 4 - 5 km breit ist. Wir folgen dem See bis in die Mitte und überqueren in bei Kelowna.

 

Einer unserer Teilnehmer kennt in Lake Country eine Schweizer Familie, die ein Weingut betreibt.

So kommen wir in den Genuss, auf dem herrlichen Arrowleaf Weingut oberhalb des Okanagan Sees einen köstlichen Lunch zu geniessen.

 

Kurz vor Revelstoke zeigen sich uns die ersten hohen Schneeberge und einer davon steht majestätisch vor unserem heutigen Hotel.



Revelstoke - Lake Louis

Pünktlich um 08.00 Uhr drückt die Sonne durch die dunklen Wolken. Trotzdem ziehen wir alle vorsorglich die Regenhosen über, da wir mit Schauern rechnen müssen. Zudem hat es merklich abgekühlt.

 

Gut eingepackt starten wir unsere Etappe Richtung Golden. Dabei werden wir immer wieder durch Baustellen gestoppt. Durch viele Gebiete zieht sich nur eine Strasse über die der gesamte Verkehr rollt. Deshalb wird an vielen Orten auf zwei Spuren ausgebaut.

 

Auf unserer Strecke liegt der Glacier und der Yoho Nationalpark.

Wunderschöne Gebiete mit grossen naturbelassenen Flüsse. Auf Abstechern besuchen wir die Natural Bridge, hier hat sich der Fluss einen Durchgang durch die Felsen gespühlt, und den herrlich gelegenen Emeralda See.

 

Auf den letzten Kilometern bis Lake Louise übernehmen die Regenwolken das Himmelskommando und die Temperaturen fallen und fallen. Es mischen sich sogar ein paar Schneeflocken unter den Regen. In dieser Gegend keine Seltenheit.



Lake Louis - Jasper

Bei eisigen Temperaturen und stark bewölktem Himmel starten wir unsere Harleys. Die Wettergötter haben für unsere Route Schnee vorausgesagt. Wir sind gespannt, was uns erwartet.

 

Kaum losgefahren, prasseln die ersten Regentropfen auf unsere Helme. Einige Höhenmeter später fliegen uns bereits Schneeflocke entgegen. Je höher wir steigen, desto weisser werden die Bäume.

 

Die erste Passhöhe beim Bow Summit liegt auf 2'100m. Hier hat Frau Holle eine Menge Federn in kürzester Zeit ausgeleert. Wir versuchen beim Aussichtpunkt auf den Peyota Lake trotzdem unser Glück. Ausser Nebel ist aber leider nichts zu sehen.

 

Das Fahren wird anstrengender, weil der Schnee und die Kälte unsere Sicht stark beeinträchtigt.

Unser nächstes Ziel ist eine Raststätte, die tiefer auf 1'500m liegt. Als wir ankommen, regnet es in Strömen. Platsch nass stürmen wir ins Restaurant und belagern die lange Stehbar mit unseren Regenkombis.

 

Es geht nicht lange, bis uns andere Touristen ansprechen und besorgt fragen, ob wir nach Jaspar fahren wollen. Dabei zeigen sie uns Fotos von der zugeschneiten Strasse zum Columbia Icefield hoch. Das sieht schlecht aus. Ein ansässiger Kanadier erklärt uns zudem, dass es sicher für die nächsten paar Stunden kein Durchkommen gibt und das eventuell bis morgen der Fall sein könnten.

 

Wir diskutieren die Situation und entschliessen uns, wieder zurück nach Lake Louise zu fahren und dann von dort am nächsten Tag nach Clearwater, wo wir unsere Reise gemäss Programm fortfahren können. Sicherheit geht vor.

 



Jasper - Clearwater

Die Strecke nach Clearwater ist mit 580km lang. Wir essen deshalb alle ausgiebig Frühstück, um gut gerüstet zu sein. Leider regnet es immer noch, aber wenigsten ist es nicht mehr so kalt.

 

Der Regen verlässt uns glückerweise bald und die Wolken machen Platz für die Sonne. Das gibt uns den Blick frei auf die fantastische Landschaft des Glacier Nationalpark mit seinen frisch verschneiten Berggipfeln.

Die Ortschaften liegen weit auseinander und dazwischen gibt es ausser Wälder, Berge, Flüsse und einige wenige Häuser nichts. Einzig vereinzelte Baustellen stoppen unser konstantes Tempo. Trotzdem purzeln die Kilometer nur so dahin und wir erreichen Clearwater am frühen Abend.

 

Keine Selbstverständlichkeit mit 10 Motorrädern eine solch lange Strecke in dieser Zeit zurück zu legen. Kompliment an die Gruppe.



Clearwater - Cache Creek

Ist die Landschaft grün, ist das Klima feucht. Das erleben wir hautnah, schüttet es doch bereits nach wenigen Kilometer Fahrt kübelweise auf uns runter.

 

Wir sind auf dem Weg zum Helmcken Wasserfall, der 141 Meter in die Tiefe stürzt. Ziemlich nass erreichen wir den Aussichtspunkt und - nichts ausser Nebel und Mücken, die ganz wild werden, bei so vielen Heissblütern. Etwas enttäuscht stehen wir da, diskutieren über unser Pech und kämpfen daneben gegen die Stechviecher. Da verzieht sich der Nebel plötzlich und präsentiert uns den Wasserfall - herrlich.

 

Abseits der Hauptverkehrsachsen rollen wir entlang verschiedener Seen und durch kleine Siedlungen Richtung Cache Creek.

 Am schönen Lac des Roches stoppen wir beim gleichnamigen italienischen Restaurant. Bei feinem italienischem Kaffee und Kuchen plaudern wir ein wenig mit dem Inhaber, der aus Mailand kommt. Dazu schweben die Töne von Franz seinem Alphorn

über den See - einmalig.

 

Beim Green Lake legen wir einen weiteren Stopp ein und plündern unsere mitgebrachten Essensvorräte direkt am See. Eine Gewitterzelle möchte uns dabei beobachten und nähert sich langsam. Wir ziehen es deshalb vor weiter zu fahren, leider mitten hinein in die dunklen Wolken. So endet unser Tag, wie er begonnen hat - nass.

 



Cache Creek - Whistler

Es ist 07.00 Uhr und unsere Mägen warten auf das Frühstück. Vom Restaurant-Personal fehlt aber jede Spur und die Rezeptionistin weiss nicht, wo sie sind oder ob sie noch kommen. Sie kann uns kein Frühstück zubereiten, da das Restaurant durch dritte geführt wird. Nach weiteren 15 Minuten Wartezeit entschliessen wir uns, bei der gegenüberliegenden Husky Tankstelle zu frühstücken.

 

Der Wind hat es noch immer nicht geschafft, alle Regenwolken zu vertreiben.

Wir ziehen deshalb gleich von Beginn weg unsere Regenkombis über. Mit der Übung der letzten Tage geht das ratzfatz.

 

Heute folgen wir dem Hwy 99 durch eine abwechslungsreiche, fantastische Landschaft. Die Strasse windet sich entlang von grossen und kleinen Flüssen, Seen und über einen Pass. Dazwischen locken uns Aussichtspunkte mit ihren einmaligen Panoramen zum Halten an und - es regnet kaum.



Whistler - Ucluelet

Unsere gebuchte Fähre nach Vancouver Island läuft um 11.00 Uhr in Horseshoe Bay aus und das Check-In muss mindestens 30 Minuten vorher erledigt sein. Wir beschränken uns deshalb auf zwei Stopps, damit wir frühzeitig da sind. Unterwegs fahren wir an einer Geschwindigkeitskontrolle vorbei. Der Polizist steht mit einer grell leuchtenden gelben Jack zwischen den beiden Autobahnspuren. Dadurch ist er von weitem erkennbar und alle Schnellfahrer können ihr Tempo frühzeitig reduzieren. Eine andere, freundlichere Vorgehensweise als bei uns.

 

Beim Hafen angekommen, erhalten wir umgehend die Tickets für unsere Motorräder. Für das Begleitfahrzeug dauert es länger, da sie nur Vouchers in Papierform akzeptieren, wir diesen aber nur digital haben. Unser kurzfristiger Wechsel auf ein anderes Begleitfahrzeug am Anfang der Reise, rächt sich nun. Nach einigen Diskussionen druckt uns netterweise der Supervisor den Voucher auf seinem Drucker im Büro aus und wir bekommen das Ticket.

Die anschliessende 90-minütige Überfahrt verläuft relaxed.

 

Bumm und die Federung meiner Harley schlägt durch. Dabei hebt es mich einige Zentimeter aus dem Sattel hoch, Die Bodenwelle war zu gross für das Fahrwerk, was für mich aber leider nicht erkennbar war. Hinter der nächsten Kurve wartet schon die Nächste auf uns. So geht es auf den letzten 50 km Strecke bis nach Ucluelet weiter. Viele enge Kurven, Löcher und Bodenwellen. Dazwischen eine Baustelle, wo wir 20 Minuten warten müssen.

 

Nach einem langen Tag erreichen wir unser Resort in Ucluelet, das auf einer kleinen Halbinsel liegt. Die Managerin steht bereits an der Einfahrt und begrüsst uns herzlich. Sie erklärt uns alles und führt uns zu unseren Unterkünften. Wau, das sind kleine Wohnungen mit Aussicht aufs Wasser und einem Balkon mit Jacuzzi. Hier bleiben wir gerne zwei Tage.

 



Ucluelet - Tofino - Ucluelet

Die Harley Motoren werfen wir heute nur kurz an. Dafür stechen wir in See und gehen auf Walsuche. Auf dem Weg zum Bootshafen biegen wir links ab zu berühmten Long Beach. Der Strand liegt im Pacific Rim National Park und ist mit seiner Länge von 25km enorm gross. Ausser einigen hartgesottenen Surfern, das Wasser ist eisig kalt, gibt es kaum Besucher. Vermutlich ist das mehrheitlich so, da der Strand wild und naturbelassen wirkt. Angeschwemmte Muscheln glitzern in der Sonne, kleine Krebse krabbeln umher, Häufchen von Meergras bilden die Form von Untieren und überall liegt Schwemmholz herum.

 

Kurz nach Mittag stehen wir auf dem Bootssteg und lauschen einer ausführlichen Sicherheitsinstruktion. Dann heisst es Schwimmweste überziehen und rauf auf das Schiff.

 

Wir tuckern gemütlich aus dem Hafen. Dabei fliegen die ersten Weisskopfadler über uns hinweg. Wunderschöne Tiere. Unser Kapitän Chris gibt uns die Info, dass etwas weiter draussen ein Buckelwal gesichtet wurde und er uns dahin führen wird.

Je weiter raus wir fahren, je mehr Wellen gibt es. Da verursacht bei einigen blasse Gesichter und leicht umgedrehte Mägen. So sind einige froh darüber, dass der Buckelwal keine Lust darauf hat, mit uns verstecken zu spielen, sondern lieber gemütlich Luft holt, um danach für einige Minuten abzutauchen. Wir begleiten den Wal ein Stück und drehen dann ab Richtung Küste.

 

Nächstes Ziel ist eine Bucht, in der sich einige Grauwale das ganze Jahr hindurch aufhalten. Auch hier meinen es die riesigen Meerestiere gut mit uns und tauchen schon bald vor, neben und hinter uns auf. Gewaltig.

 

Nach 3 Stunden Fahrt schifft uns der Kapitän zurück zum Hafen, in dem gerade einige Wasserflugzeuge hinter einander starten. Eindrücklich, wie die Flugzeuge übers Wasser gleiten und langsam hochziehen.



Ucluelet - Victoria

Durch die ruhige, grüne Lage direkt am Wasser, fühlt sich nebst uns auch die örtliche Tierwelt in unserem Hotel Resort in Ucluelet wohl. Zudem sind sie sich an die Menschen gewöhnt und lassen sich von uns nicht stören. So verspeist abends ein Weisskopfadler seinen Fisch direkt vor einem Balkon oder morgens streift ein Waschbär durch die Büsche und lässt sich wie ein Fotomodell fotografieren.

 

Unser heutiges Ziel auf Vancouver Island ist Victoria, die Hauptstadt British Columbias. Wegen fehlenden Alternativen von strassentauglichen Routen für die Harleys, verläuft die Strecke mehrheitlich auf dem Highway.

 

Nebst unseren Pausenstopps werden wir einmal mehr durch eine fahnenschwingende Mitarbeiterin einer Grossbaustelle für 20 Minuten angehalten.

Ferne zwingt uns ein Unfall dazu, unsere Motorräder auf dem Highway zu parkieren und uns in den Schatten zu setzen, weil heute die Sonne ungewohnt stark vom Himmel scheint.

 

Kurz vor Victoria steuern wir den örtlichen Harley Dealer an und stürmen den Laden. Hoch im Kurs sind T-Shirts und dichte Regenskombis. Unser Begleitfahrzeugfahrer zeigt dabei seine Verkaufsqualitäten und unterstützt einige mit Rat und Tat beim ausgeben ihres Feriengeldes.

 

Abends schlendern wir nach einem feinen Nachtessen durch das Hafengebiet und bestaunen das grosse Regierungsgebäude, welches mit hunderten Lämpchen, ähnlich einer Weihnachtsbeleuchtung, erhellt wird.

 



Victoria - Vancouver

Unser letzter Fahrtag beginnt mit einem Frühstück im 18. Stock unseres Hotels mit schöner Aussicht auf Victoria. Direkt am Fenster mit Blick auf den Hafen erhalten wir unsere Sitzplätze. So schmeck das Essen doppelt so gut.

 

Die Anfahrt zur Fähre nach Vancouver verläuft durch dichten Stadtverkehr. Routiniert bleibt die Gruppe zusammen und trotz den vielen auf Rot wechselnden Ampeln geht niemand verloren. Gebucht sind wir auf die 11.00 Uhr Fähre, treffen aber bereits um 9.45 Uhr beim Ticketing ein. Kurzerhand bucht uns die Mitarbeiterin auf die 10 Uhr Fähre um, weil diese nicht ausgebucht ist. Uns ist das recht, müssen wir dadurch nicht über eine Stunde auf dem Parkplatz für das Einschiffen warten.

 

Die Überfahrt verläuft etwas interessanter als die Letzte. Gekonnt manövriert der Kapitän das grosse Schiff zwischen zwei eng bei einander liegenden Inseln durch, wo uns zudem eine Fähre entgegenkommt.

Dabei lässt der Kapitän das Schiffshorn einige Male ertönen. Freundlicherweise werden wir über die Beschallungsanlage vorgewarnt. Trotzdem überrascht uns der Riesenlärm, der unsere Ohren durchbohrt und die verschiedensten Reaktion bei den Reisenden auf dem Oberdeck auslöst.

 

Kurz nach Mittag fahren wir auf den Parkplatz unseres Hotels beim Flughafen von Vancouver. Hier endet unsere eindrückliche Rundreise durch die kanadischen Rocky Mountains und Vancouver Island und somit auch dieser Reiseblog. Toll war der Zusammenhalt in der Gruppe, die Rücksichtnahme beim Fahren auf die Kolleginnen und Kollegen und der humorvolle Umgang mit den kanadischen Wetterkapriolen.

 



Route und Downloads

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