Portugal mit dem Motorrad, Suzuki DRZ400S, Algarve, Praira Bordeira's

Algarve - Felsenküste mit viel Sonne

Mein letzer Tag in Cascais startet mit einem leckeren Frühstück begleitet mit unzähligen Tipps des Hostelinhabers, wo ich auf meiner Strecke nach Setubal überall auf Schottersandpisten rumkurven kann. Er kennt sich aus, da er oft mit seinen Kollegen mit Motorrädern und 4x4 Autos in dieser Gegend unterwegs ist.

 

Vollgepackt mit diesen Infos steure ich bald darauf meine Enduro der Küstenstrasse entlang bis zur Fähre bei Belem, die mich dann über die Flussmündung des Tajo bringt. Jedenfalls habe ich mir das so vorgestellt. Die Realität sieht etwas anders aus. Der kleine Fährterminal ist wie ausgestorben und ausser einer Person, die aufräumt, sehe ich weit und breit niemanden.

 

Auf meine Nachfrage hin wippt die Frau mit ihrem Kopf in Richtung Schalter, wo versteckt jemand sitzt. Ich gehe zu der Person hinüber und da in Portugal viele Leute Englisch sprechen, finde ich schnell heraus, dass bis 15.00 Uhr keine Fähre ablegt.

Schöner Mist. Jetzt muss ich doch über die riesige Brücke mit dem Namen 25 de Abril, die ähnlich wie die Golden Gate Bridge in San Francisco über die Bucht führt.

 

Na dann. Ich plane die Strecke im Navigationsgerät um und los geht es ins Autogetümmel. Zwanzig Minuten später sause ich in luftiger Höhe über den Fluss und bin froh, dass sich der Wind heute zurückhält.

 

Ich bleibe am Gas und fahre durch bis zum Cabo Espichel. Neben dem Leuchturm steht eine Wahlfahrtskirche mit angegliederten, langsam zerfallenden Unterkünften, in denen früher die Pilgernden übernachteten.

 

Als ich ankomme, ist niemand da und so erkunde ich die Anlage ungestört


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Die mir vom Hostelinhaber empfohlene Strecken lasse ich aus, da bereits nach einigen Meter die Schotterstrasse in eine Sandpiste mutiert. Sicher ein super Terrain um mit der Enduro Spass zu haben, aber nichts für mich als Durchreisender mit einem bepackten Motorrad. Zudem fehlt mir die Sandfahrpraxis, um da problemlos durchzukommen.

 

Dafür schottere ich etwas später durch den Parque Natural da Arrabida und lotse die Maschine auf einem kleinen Strässchen hinunter zur Minisiedlung Portinho da Arrábida direkt am Meer. Der Kaffee auf der Sonnenterrasse schmeckt mit dem Meerblick gleich doppelt so gut.

 

Etwas später bin ich zwar immer noch im Parque Natural da Arrabida, jetzt aber weit oben bei einem Aussichtspunkt mit Weitblick zur Halbinsel Troia und weit in den Süden hinunter.

 

Dabei spricht mir ein Paar aus Deutschland an, die Portugal mit einem Mietauto bereisen, zu Hause aber beide aktive Motorradfahrende sind. Wir plaudern dahin bis es für sie Zeit ist weiterzufahren. Ihr Ziel für heute liegt noch über 100km entfernt.

 

Ich gehe zu meinem Motorrad zurück. Dabei sprechen mich drei jüngeren Personen an, die neben mir parkieren. Sie kommen ursprünglich aus dem Iran und leben jetzt in Portugal und Deutschland.

Da sie den Kleber der iranische Flagge auf meiner Maschine gesehen haben, wollen sie natürlich wissen, ob ich wirklich mit dem Motorrad in ihrem Land war und wie es mir gefiel. Und so bleibe ich noch eine Stunden länger beim Aussichtspunkt.

 

Heute starte ich meinen zweiten Fährversuch und kurve zum Hafen von Setubal, um mich hinüber zur Halbinsel Troia schippern zu lassen. Jetzt klappt es und in 30 Minuten geht es los.

 

Kurz vor der Abfahrt sausen noch zwei Endurofahrer daher. Sogleich sind wir im Gespräch und fachsimpeln ein wenig über Enduros, Gepäcksysteme und Motorradreisen.

 

Drüben angekommen, verabschieden wir uns. Sie fahren ebenfals nach Süden, aber nur für einen Tag und mit dem Ziel, so wenig Teerstrassen wie möglich zu nehmen.

 

Meine Strecke bis nach Aljezur habe ich so nahe wie möglich an der Küste entlang geplant. Dabei wechseln sich gut ausgebaute Strassen, gelöcherte Teerbeläge und Schotterstrecken regelmässig ab und dazwischen zeigt sich mir die wilde Felsenküstenlandschaft.


Rund um Aljezur liegen einige der einsamsten Strände der algarvischen Westküste, die sich bilderbuchmässig zwischen den Klippen gebildet haben. Ich bleibe deshalb eine zusätzliche Nacht und erkunde auf meinem heutigen Rundkurs dieses einmalige Gebiet.

 

Etliche der Strände sind nur auf Schotterstrassen erreichbar, die jeweils von der im landesinneren verlaufenden Hauptstrasse abzweigen.

Ich wähle natürlich so gut es geht Abkürzungen, die teils auf Wanderwegen verlaufen, die nicht immer mopedgerecht sind. Ohne mein Hauptgepäck, das im Hotel geblieben ist, und mit dem leichten Gewicht der Enduro sind diese Wege machbar. Ganz nach dem Motto, nicht zuviel denken, sondern konsequent fahren.

 

Die nachfolgenden Bilder sprechen für die Schönheit der Strände und Landschaft.


Der nächste Tag bringt mich weiter nach Süden. Zuerst auf Schotterpisten bis zum Cap von Sao Vicente, wo ich bei heiterem Sonnenschein ein kleine Pause einlege. Eigentlich wäre hier der deutsche Wurststand mit dem Namen Die letzte Bratwurst vor Amerika, aber es fehlt jede Spur von ihm.

 

Das Meer versperrt mir den Weg nach Westen und Süden und die Kälte den Norden. So bleibt mir noch der Osten. Keine schlechte Wahl, liegt doch die Südküste der Algarve in diese Richtung.

 

Für die kommenden vier Tage habe ich in Carvoeiro ein kleines Appartment gemietet. Den Weg dahin wähle ich wie schon an den Vortagen so nahe wie möglich der Küste entlang.

 

Unterwegs lege ich am Dorfstrand von Salema eine Mittagspause ein.

Dabei ziehen recht schnell dunkle Wolken auf und kaum habe ich den letzten Bissen hinuntergeschluckt, schalten die Wolken ihre Regendusche ein.

 

Ich verkrieche mich deshalb unter das Plastikdach der naheliegende Bushaltestelle und schaue geruhsam zu, wie der Regen mein dreckiges Motorrad putzt. Fehlt nur doch Seife und Schampoo.

 

Der restliche Nachmittag bleibt stark bewölkt und regnerisch, wodurch ich meine Weiterfahrt bis zu meiner Unterkunft etwas forciere.

 

Nach dem einchecken hole ich noch ein paar Lebensmittel aus dem naheliegenden Supermarkt, werfe danach die Waschmaschine an und verbringe anschliessend den Abend auf dem bequemen Appartmentsofa


Der Morgen begrüsst mich mit strahlend blauem Himmel und der Aussicht auf knappe 20 Grad. Ein super Tag für die Wanderung entlang der Sieben hängenden Tälern.

 

Diese Küstenwanderung verläuft entlang der schönsten Felsformationen der südalgarvischen Steilküste.

Auch hier lasse ich die untenstehenden Bilder sprechen, die das besser können, als ich in Worte.



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