Wo Südamerika im Norden endet

Seit einer Stunde suche ich meinen Zündschlüssel. Weil ich an der Honda ein paar Dinge kontrollieren wollte, steckte ich mir den Schlüsseln in die Hosentasche. Anstatt ihn danach im Zimmer wieder an seinen gewohnten Ort zu legen, behielt ich ihn in der Hosentasche und ging einkaufen. Und nun ist er weg. Irgendwo rausgefallen. Ich bin den gleichen Weg nochmals abgelaufen und habe im Supermarkt nachtgefragt. Leider keine Erfolg.  Mist. Zum Glück habe ich immer einen Ersatzschlüssel dabei. Mal schauen, ob ich mir irgenwo einen Nachmachen lassen kann, damit ich wieder zwei habe.

 

Tags darauf fahren Wolfgang und Bee ebenfalls nach Jardin, weshalb wir nach dem Frühstück alle die Motorräder packen und im losen Verbund Salamina verlassen. Jardin liegt wie Salamina auf 1.800 Metern Höhe. Dazwischen befindet sich das auf unter 1.000 Metern verlaufende Tal des Rio Cauca. Die Strecke hinunter zum Fluss ist anfangs geteert und wechselt irgendwann auf eine schmale Schotterstraße. Kurve um Kurve schlängeln wir uns hinunter, um dann nochmals eine Hügelkette zu erklimmen, bevor es runter zum Fluss geht. Vor der Brücke wartet einmal mehr eine Polizeikontrolle auf uns. Als sie merken, dass wir Ausländer sind, schütteln sie uns die Hände und wünschen uns eine gute Weiterreise. Nach der Brücke biegen wir auf die Hauptverkehrsachse zwischen Medellin und Cali ein und folgen dieser ebenfalls kurvenreichen Achse einige Kilometer. Dazwischen bekommen wir in der größeren Ortschaft Supi Extra Benzin, welches einen Oktangehalt von 98 hat. Das Normalbenzin, was in Kolumbien Corriente heißt, weist lediglich 87 Oktan auf. Zu wenig für unsere Motoren. Bei der Siedlung Riosucio, was übersetzt "dreckiger Fluss" heißt, verlassen wir die Hauptstraße und steuern die Enduros auf einer steinig harten Schotterpiste in die Berge hinauf nach Jardin.

Die Sonne heizt uns dabei ziemlich ein. Zeit für eine Pause im Schatten mit Aussicht in die grüne Hügellandschaft. Eine Stunde später erreichen wir mit 2.900 Metern den höchsten Punkt unserer Fahrt. Die anschließende Holperfahrt hinunter nach Jardin verläuft mehrheitlich durch einen dschungelähnlichen Wald, der sich zur richtigen Zeit lichtet, damit wir eine schöne Aussicht auf die Kleinstadt und Umgebung bekommen. Eines der ersten Häuser ist ein Restaurant mit einer einladenden Schattenterrasse. Ich halte an und bestelle uns ein spätes Mittag-, frühes Abendessen. Zu unserer Unterkunft am Ende einer Sackgasse gelangen wir daraufhin innerhalb von Minuten. Das farbenfrohe Haus gefällt uns und bald darauf relaxen wir in den Hängematten auf der großen Veranda und schauen den flink fliegenden Kolibris zu, wie sie das Zuckerwasser aus dem von der Inhaberin aufgehängten Behälter schlürfen.

 

Seit langem erwache ich ohne das mich eine Lärmquelle weckt. Eine Selteheit in Südamerika. Ich geniesse die Stille und döse noch ein wenig weiter. Etwas später bereitet wir uns ein leckeres Frühstück auf der Veranda zu. Proviant dazu haben wir uns gestern im Supermarket gekauft und Bee hat eine Bäckerei gefunden, die essbare Brötchen backt. Der Rest des Tages verbringen wir in selben geruhsamen Takt. In der Hàngemätten relaxen, durch die Ortschaft schlendern, leckeres Eis essen, Cappuccino trinken, Geld rauslassen und abends eine richtig gute Pizza essen. Dazwischen besuche ich den einzigen Schlüsselladen im Dorf, der jedoch keine Rohlinge in der Grösse meines Motorradschlüssel hat.


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Via WhatsApp konnte ich bei der Africa Motos Garage in Medellin einen neuen Michelin Anakee Wild Hinterradreifen reservieren und mit ihnen vereinbaren, dass ich am Samstagmorgen vorbeikomme. Medellin kenne ich bereits von meinem letzten Besuch mit meiner Partnerin, weshalb ich nicht länger in der Stadt bleiben möchte. Ich entschließe mich deshalb, keine weitere Nacht in Jardin zu bleiben, sondern langsam weiterzufahren, damit ich am Freitagabend kurz vor oder in Medellin bin. Fahre ich jetzt los, kann ich mir Zeit lassen und auf Schotterpisten und Nebenstraßen durch die Bergwelt fahren. Ich verabschiede mich deshalb von Bee und Wolfgang, die es gemächlicher angehen und noch in Jardin bleiben.

 

Zuerst kurve ich auf einer Teerstraße durch die Hügel und biege nach der Ortschaft Andes auf eine weitere Rüttelpiste ab, die mich schlussendlich nach Jerico bringt, wo ich übernachten werde. Mitunter hundert Kilometern ist die heutige Route nicht weit, und ich kann mir Zeit lassen. Ich lege deshalb in der kleinen Ortschaft Buenos Aires einen Stopp im einzigen Lokal am Dorfplatz ein. Im Gegensatz zu Buenos Aires in Argentinien hat diese kleine Siedlung wirklich gute Luft. Die Restaurantinhaberin bringt mir einen Tinto, was in Kolumbien ein einfacher schwarzer Kaffee ist, der mittels Kaffeefilter gebraut wird.

 

Und da ausländische Gäste eher selten hier durchkommen, setzt sie sich zu einem Schwätzchen zu mir. Dabei erfahre ich, dass die Menschen hier vom Früchteanbau leben und dadurch das Leben viel sicherer und ruhiger geworden ist. Seit ein paar Jahren hätten sie nicht einmal mehr eine Polizeistation. Das sei vor 30 Jahren ganz anders gewesen. Ich trinke einen weiteren Tinto und mache mich dann weiter auf dem Weg. Hinter der Ortschaft verläuft die Piste steil nach oben bis zum kleinen Pass Alto de la Raya, um sich von dort über unzählige Kurven bis nach Jerico zu schlängeln. Auch hier liegt meine Unterkunft am Ende einer Sackgasse, die ziemlich steil den Berg runterverläuft. Ich beziehe mein Zimmer, parke die Honda in der Garage und gehe auf Erkundungstour durch die bunte am Berghang liegende Ortschaft. Wie in vielen der kleinen kolumbianischen Dörfern ist die Kirche im Verhältnis zur Einwohnerzahl riesig. Jerico hat sogar zwei dieser Exemplare, wobei eine pink ist. Als die Nachmittagssonne zu stark drückt, verziehe ich mich auf eine schattige Restaurantterrasse und bestelle das Menü del dia. Danach spaziere ich noch ein wenig herum und komme an einer Bar vorbei, wo ein Paar auf ihren Pferden sitzend ein Bier trinkt. Dorfleben pur. Zum Schluss setze ich mich auf eine Bank beim Dorfplatz und schaue dem gemächlichen Treiben rundherum zu, bis es dunkel wird.


Wie bei Salamina führt mich die Strecke von Jerico auf einer Serpentinenstraße über 1.400 Höhenmeter hinunter zum Flusstal des Rio Cauca. Bedingt durch die heißen Temperaturen ist das Wetter dunstig, was die Ausblicke leider trübt. Trotzdem halte ich alle paar Kurven an und bestaune die Landschaft. Nach der Flussüberquerung beginnt erneut der Anstieg auf die gleiche Höhe, auf der Jerico liegt. Beim Aussichtspunkt Calvario halte ich an und bestelle mir beim gleichnamigen Restaurant einen Tinto und setze mich an einen der Tische mit Ausblick. Dabei spricht mich ein jüngerer Mann auf Deutsch an. Wir plaudern ein wenig, und er erzählt mir, dass sie eine Gruppe von Gleitschirmfliegern sind, die eine Flug Tour gebucht haben. Er erwähnt zudem, dass der Organisator ein Schweizer ist. Fünf Minuten später lerne ich meinen Landsmann kennen, und er lädt mich ein, mit ihnen hinauf zum Gleitschirmstartpunkt zu fahren. Ich danke ihm für die Einladung und antworte, dass ich zuerst meinen Kaffee trinken möchte. Er nickt und meint, ich solle einfach dem kleinen Sträßchen gegenüber folgen. Dann könne ich sie nicht verfehlen.

 

Eine Viertelstunde später starte ich den Motor und folge dem Sträßchen den Hügel hinauf. Das geht richtig steil hoch, und wäre der Weg nicht mit Betonplatten ausgelegt, hätte ich Mühe hinaufzukommen. Oben angekommen, erklärt mir der Schweizer Tour Anbieter, dass Kolumbien unter den Gleitschirmfliegenden bekannt ist, weil die Flugbedingungen in der bergigen Kaffeeregion besonders gut sind. Deshalb kommen jedes Jahr Hunderte von Pilotinnen und Piloten zu Flug Touren wie die ihren, um zwischen Cali und Medellin in die Lüfte zu steigen. Danach erklärt mir der Mark aus Österreich, der mich im Restaurant angesprochen hat, was seine Flugausrüstung beinhaltet und das Prinzip vom Gleitschirmfliegen. Daneben machen sich die einzelnen Fliegenden bereit und gehen einzeln an den Start. Der gestaltet sich wegen der Windverhältnisse nicht so einfach, weshalb einige den Startversuch abbrechen und von Neuem beginnen. Der Tour Organisator erklärt mir anschließend, dass dies ein normaler Vorgang sei. Man bricht den Start lieber ab, als ein Risiko einzugehen. Als alle in der Luft sind, unterhalte ich mich noch ein wenig mit einer Pilotin aus der Ukraine, die in Österreich lebt.

 

Sie kann leider nicht mehr fliegen, weil sie sich vor ein paar Tagen beim Landen das Fußgelenk gebrochen hat und jetzt mit Gips und Krücken unterwegs ist. Aus dem Gespräch mit ihr wird mir klar, dass das Starten und Landen beim Gleitschirmfliegen das Heikelste sind. Ich wünsche ihr gute Besserung und verabschiede mich vom Schweizer, der bereits seit 13 Jahren solche Flugferien in Kolumbien anbietet. Bei meiner anschließenden Talfahrt über die steile Piste bin ich froh, dass ich nicht abhebe.

 

Einige Kilometer später biege ich auf eine Schotterpiste ab, die mich zu einer alten Bahnstrecke bringt. Wo einst die Gleise lagen, verläuft jetzt eine schmale Piste. Der Höhepunkt ist die Überquerung eines alten Viadukts, das ziemlich baufällig aussieht. In der Mitte verläuft eine betonierte schmale Spur, auf der ich die Brücke mit dem Motorrad überqueren kann. Viel Platz ist das nicht, und aus der Spur herausfallen wäre problematisch. Ich platziere deshalb meine Füße auf den noch vorhandenen Gleisen und fahre langsam los. Es fühlt sich weniger schlimm an als angenommen, und ich erhöhe etwas das Tempo und nehme die Füße auf die Rasten und schon bin ich drüben. Einige hundert Meter später warten einige dunkle Tunnel auf mich, die dank der längeren Trockenzeit innen drin nicht schlammig sind. Dann komme ich an einer großen Schreinerei vorbei. Hier werden die alten Bahnschwellen zu allerlei Zwecken verarbeitet. Bei der Ortschaft Amaga treffe ich auf die Hauptverkehrsachse nach Medellin, auf der ich ohne große Verkehrsprobleme mitten in die Stadt zu meiner gebuchten Unterkunft komme, die in der Nähe der Motorradgarage liegt, wo ich morgen früh meinen Hinterreifen bekomme. Eine Stunde später sitze ich im Uber-Taxi und fahre zu einem Café, wo ich Toni aus der Schweiz treffe. Ihn habe ich auf der Finca Sommerwind in Nord-Ecuador kennengelernt. Er verbringt seit mehreren Jahren die Wintermonate auf seinem Motorrad und bereist ferne Länder. Der kolumbianische Charme hat ihm dabei den Ärmel reingezogen, weshalb er die letzten zwei Jahre hauptsächlich hier herumgereist ist und jetzt für mehrere Monate in Medellin wohnt.


Ich stehe früh auf und bestelle mir im Café auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Frühstück. Die Honda ist danach schnell gepackt, und mit erträglichem Verkehr düse ich zum Motorradladen für den Reifenwechsel. Dort herrscht ein reges Kommen und Gehen, so dass ich kaum in die Werkstatt zum Empfang hineinfahren kann. Ich melde mich an, und Jose, mit dem ich via WhatsApp geschrieben habe, steht alsbald bei mir. Der Reifen liegt bereit, und ein Mechaniker schiebt fünf Minuten später die Honda in die Werkstatt und beginnt mit dem Wechsel. Das läuft reibungsroll und so stehen meine Chancen gut, dass ich nachher eine größere Strecke auf meiner Route an die Küste zurücklegen kann. Und wirklich, 45 Minuten später steht die Enduro mit dem sauber montierten neuen Anakee Wild Hinterreifen neben mir, und ich bezahle die Rechnung. Alles zusammen € 95.00. Das ist weniger als die Hälfte als ich vor über einem Jahr in Chile für den gleichen Reifen bezahlt habe. Unglaublich.

 

Ich bedanke mich bei Jose für den super Service und düse los, hinauf zum Cerro El Picacho, der auf meiner Route liegt, und einen schönen Ausblick auf die Stadt verspricht. Leider macht mir jedoch der Hitzedunst einmal mehr einen Strich durch die Aussicht, und ich sehe fast gar nichts. Dafür ist es hier oben kühler, und ich habe bereits den gröbsten Stadtverkehr hinter mir. Ich rolle weiter durch eine Landschaft, die wie bei uns in den Alpen aussieht, und stoppe dazwischen bei einem Aussichtspunkt auf den See Riogrande. Bevor ich auf die Hauptverkehrsachse Nr. 25 stoße, die von Medellin an die Karibikküste verläuft, werde ich von einer großen Polizeikontrolle gestoppt. Ein junger Polizist will meine Fahrzeugpapiere und den Führerschein sehen. Ich sage ihm, dass ich Tourist bin und mein Fahrzeug aus der Schweiz kommt. Er will trotzdem die Papiere sehen. Ich überreiche ihm meine Ausweiskopien und bin gespannt, was er jetzt damit anstellt. Er schaut sie genau an und lässt sich dabei nichts anmerken, dass er eigentlich nichts vom Gelesenen versteht. Dazwischen ruft er einem älteren, wohl ranghöheren Polizisten zu, er solle bitte zu uns kommen, was dieser auch tut.

 

Dieser fragt mich erstaunt, ob ich mein Motorrad wirklich von der Schweiz hierhergebracht habe und wo ich in Südamerika schon überall gewesen bin. Anschließend wünscht er mir alles Gute und läuft wieder davon. Der Jüngere steht etwas verloren da und gibt mir meine Ausweise zurück und verabschiedet sich ebenfalls. Immer wieder amüsant, wie verschieden die Kontrollen ablaufen, ich jedoch jedes Mal ohne eigentliche Kontrolle durchkomme.

 

Bei der ersten Tankstelle auf der 25 mit Extra-Benzin fülle ich den Tank und meine Benzinblase auf und fahre los auf die lange Strecke an die Küste. Die Verkehrsachse verläuft lange Zeit mitten durch die Bergwelt der Zentralkordillere, was grundsätzlich eine schöne Fahrt ist, wären da nicht die LKW, die sich auf dieser kurvenreichen Strecke schwertun. Kreuzen sich zwei dieser Monster in einer der engen Kurven, stockt der Verkehr auf beiden Spuren. Einige sind so schwer beladen, dass sie kaum mit mehr als 10 km/h eine Steigung hinauf oder hinunter fahren können. Das macht das Fahren echt mühsam. Dazu gesellt sich der plötzlich auftauchende Dschungelnebel, der innerhalb kürzester Zeit alles in Grau hüllt. Für die Einwohner der kleinen Siedlungen entlang der Strecke muss dieser LKW-Verkehr ebenfalls ein Albtraum sein. Ihre meist nur aus Holz bestehenden Häuser stehen direkt an der Straße, und ich kann mir vorstellen, dass, wenn einer dieser Trucks vorbeifährt, wohl alles im Haus wackelt und der Lärm unerträglich sein muss. Bei Puerto Valdivia erreiche ich mit 200 Höhenmetern den tiefsten Punkt meiner heutigen Strecke. Somit endet auch die mit angenehmen Temperaturen verbundene Fahrt durch die Anden. Ab hier folgt die Strecke dem Fluss Cauca, den ich die letzten Tage bereits zweimal überquert habe. Jetzt wird es richtig heiß, und bei jedem Stopp habe ich das Gefühl, dass mein Blut gleich anfängt zu kochen. Nach mehr als sieben Stunden auf dem Motorrad gelange ich endlich zu meiner Unterkunft in Caucasia. Als Erstes stelle ich mich unter die Dusche und kühle mich so gut wie es geht ab. Anschließend esse ich eine Kleinigkeit und schlafe früh ein.


Heute ist ein besonderer Tag. Nach über 12 Monaten Reisezeit und knapp 45.000 km erreiche ich mit der kolumbianischen Karibikküste den nördlichsten Punkt meiner Südamerikareise. Gewaltig.

 

Doch zuerst läuft mir bereits beim Frühstück der Schweiß von der Stirn. Die Temperaturen zwischen Tag und Nacht unterscheiden sich in dieser Region kaum, weshalb es keine Morgenfrische gibt. Für einmal belade ich die Honda in Shorts und ziehe mir erst im letzten Moment die Motorradklamotten über. Dann nichts wie los, damit der Fahrtwind etwas Kühlung bringt. Das läuft auf der heutigen Strecke einiges besser, weil es mehrheitlich geradeaus geht. In der Kleinstadt Monteria fülle ich meine Benzinreserven auf und düse weiter. Bevor ich auf die Nebenstraße abbiege, die mich zur Playa del Viento bringt, pausiere ich in einem Restaurant, welches lediglich aus einem schattenspendenden Strohdach besteht. Darunter lässt es sich gut aushalten, weil etwas Wind aufgekommen ist, der angenehm durch die offene Anlage bläst. Die 100 km lange Strecke bis zur Playa ist halb geteert und halb geschottert. Für einmal ohne grobe Steine, was das Fahren angenehm macht. An der Playa del Viento existiert keine eigentliche Ortschaft.

 

Im losen Abstand stehen Häuser, die teils kleine Hotels oder in Privatbesitz sind. Meine Unterkunft liegt am Ende einer kleinen Zufahrtsstraße direkt am Meer. Schilder gibt es hier keine, was es mir nicht einfach macht, das richtige Gebäude zu finden. Zuerst lande ich in einer Anlage, die ziemlich zerfallen aussieht. Froh, dass diese nicht meine Behausung für heute ist, suche ich weiter. Zwei Häuser daneben entdecke ich einen Weg, der mich zum Hostal bringt. Es stellt sich als kleines Juwel heraus. Drei Zimmer weist das Haupthaus auf, wovon ich eines der beiden im oberen Stock bekomme mit Sicht auf das Meer. Und mit einer wohltuenden Meeresbrise, die durch die großen offenen Balkonfenster ins Zimmer strömt. Wie gestern gönne ich mir als Erstes eine abkühlende Dusche und verbringe anschließend den Rest des Tages am Strand. Dazwischen stoße ich mit einem Jugo de Coco mit mir selbst auf meine Südamerika-Durchquerung an. Außer mir ist nämlich weit und breit niemand am Strand. Meine Gastgeberin meinte, dass jetzt die ruhigste Zeit sei, weil zwischen dem 15.12 und 15.01 in Kolumbien die großen Ferien waren und jetzt alle wieder arbeiten müssten. Und ausländische Gäste verirren sich nur selten hierher. Die gehen alle nach Cartagena, meine nächsten Destination von hier.



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