Zwischen Wachspalmen, Wüste und Vulkane

Der Wetterbericht prophezeit für die kommenden Tage schönes Wetter. Gerade richtig für meine geplante Schotterfahrt über die Anden. Andere Reisende weisen auf die Schlammpassagen auf der Strecke hin, die bei viel Regen entstehen. Ich bleibe deshalb einen weiteren Tag in Filandia, um der Sonne Zeit zu geben, die Schotterstrecke auszutrocknen. Auf dem Hauptplatz, dem Parque Bolivar, ist ab 10.00 Uhr morgens bis spät in die Nacht immer etwas los. Besonders die extra für Klischeefotos aufgestellten Wheelie-Jeeps sind bei den lokalen Besuchern äußerst beliebt und den ganzen Tag hindurch gibt es Warteschlangen davor.

 

Meine herausgesuchte Strecke führt über Salento, wo ich im August 2023 bereits mit meiner Partnerin war. Wolfgang und Bee, die ich in Ecuador und in Popayan getroffen habe, sind derzeit dort, und ich verabrede mich mit ihnen zum Frühstück in einem der wenigen Lokale, die um 08.00 Uhr öffnen. Als ich ankomme, hat es kaum Besucher im Lokal, und ich bekomme mein Frühstück innerhalb kurzer Zeit. Nach und nach trudeln immer mehr ausländische Touristen ein, und als Wolfgang und Bee eintreffen, sind alle Tische besetzt. Ungewohnt, so viele westliche und nordamerikanische Reisende anzutreffen.

 

Eine Stunde später starte ich die Honda und verlasse Salento auf einer holprigen Schotterpiste. Ich steige höher und höher, und die Piste wird rumpeliger und rumpeliger. Da werden die Federelemente der Enduro gefordert. Bei einem Aussichtspunkt ins Valle de Cocora treffe ich auf einen kolumbianischen Touristenführer, der mit zwei Touristinnen mit seinem Jeep die gleiche Strecke fährt. Ich plaudere ein wenig mit ihnen und bekomme einen Kaffee. Einiges später erreiche ich mit 3'320 Metern den höchsten Punkt meiner Andenüberquerung.

Fuhr ich bis hierhin mehrheitlich im Wald, rolle ich auf der Talfahrt in ein unbewaldetes Tal hinein, wo sich mir weiter unten hunderte der seltenen Wachspalmen zeigen. Im Gegensatz zum Valle de Cocora sind hier keine Touristenströme unterwegs. Lediglich ein paar Mountain Biker kommen in ihren Jeeps die Piste hinauf. Sie fuhren vermutlich von der Passhöhe hinunter ins Wachspalmental und fahren jetzt zurück nach Salento.

 

Nach einer steilen, holprigen Abfahrt gelange ich in die kleine Ortschaft Toche und lege eine Trinkpause ein. Wieder im Sattel treibe ich die Enduro auf der gegenüberliegenden Seite auf einer ähnlich mit Löchern durchsiebten Piste wieder den Berg hinauf, um kurz darauf erneut auf einer Talfahrt in die Ortschaft Cajamarca zu kommen. Mitten im Dorf gelange ich auf die Hauptverkehrsachse Nr. 40, auf der ich nach Ibagué und weiter in Richtung Süden bis nach El Espinal fahre. Der erste Teil bis nach Ibagué ist mühsam. Die Straße verläuft einspurig und ist voll mit schweren Lastwagen. Drosselte auf der Schotterpiste die vielen Löcher mein Tempo, sind es jetzt die langsam rollenden schweren LKWs. Je mehr ich an Höhe verliere, desto höher steigen die Temperaturen. Bei der Ankunft bei meiner Unterkunft in El Espinal zeigt das Thermometer 35 Grad an. Schwitz, schwitz. Ich klingele an der Haustüre und werde von der englischsprachigen Hotelinhaberin begrüßt. Sie bittet mich, um das Haus herum zu fahren bis zum blauen Garagentor, wo ich Einlass bekomme. Einmal mehr werde ich von der Größe der Anlage, die sich hinter den Mauern verbirgt, überrascht. Zwei unabhängige Häuser stehen auf dem Grundstück und in der Mitte ein riesiger Swimmingpool. Ich gönne mir zuerst eine Dusche und relaxe anschließend am Pool im Liegestuhl.


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Meine Route verläuft von El Espinal nach Süden in die trockenste Region von Kolumbien, in die Tatacoa-Wüste. Diese Region liegt zwischen den beiden Gebirgszügen Zentral- und Ostkordillere und befindet sich dadurch in einem doppelten Regenschatten, auch während der Regenzeit. Der Name Tatacoa stammt von einer Schlangenart, die früher in dieser Region heimisch war. Leider sind sie mittlerweile ausgestorben. Am Rande der Wüste liegt die Ortschaft Villavieja, wo ich mich mit Thomas treffe. Er blieb seit unserem letzten Treffen in San Augustin für zwei Wochen in der dortigen Region und ist gestern über Nieva in der Wüste angekommen.

 

Bei heißen 30 Grad belade ich die Maschine und brause auf der gut ausgebauten Verkehrsachse in Richtung Süden. Für einmal bin ich froh, dass ich mit 80 km/h fahren kann und etwas Luftkühlung bekomme. 100 km später biege ich auf ein durchlöchertes Teersträsschen ab, das mich zur Fähre über den Rio Magdalena bringt. Nebst mir will ein Paar auf einem Motorrad und ein Lieferwagen über den Fluss. Für den Lieferwagen kommt eine größere Fähre zu uns rüber. Wir beiden Motorräder zirkeln auf die extra für Motorräder vorgesehene Fähre.

Drüben angekommen schottere ich in das Wüstendörfchen Potosi und lege eine ausgiebige Trinkpause ein.

Eine weitere Piste verläuft von hier am Rande des Wüstengebietes nach Villavieja, wo ich am frühen Nachmittag durchgeschwitzt in der Unterkunft ankomme.

 

Wie gestern genehmige ich mir zuerst eine erfrischende Dusche; warmes Wasser hat in dieser Gegend niemand im Hause. Anschließend setze ich mich mit Thomas in den schattigen Garten. Wir vereinbaren, am späteren Nachmittag in die Wüste zu fahren, mit hoffentlich etwas weniger heißen Temperaturen. Bis dahin füllen wir unsere Bäuche in einem der wenigen Restaurants am Dorfplatz. Bei einigen Schwitzgrade weniger starten wir anschließend in die sogenannte rote und graue Wüste hinaus. Zuerst tauchen die rot gefärbten Fels- und Steinformationen auf. Nach weiteren Kilometern übernehmen die grauen Felsformationen die Oberhand. Während der Stopps kommen wir mit den kolumbianischen Besuchern ins Gespräch, die darüber staunen, dass wir mit unseren Motorrädern so weite Reisen unternehmen. Als wir am Ende des Wüstentracks ankommen, steht die Sonne bereits tief am Himmel und verschwindet bei der Rückfahrt bald hinter der Zentralkordillere.


Obwohl der Reisestil von Thomas und mir nicht unterschiedlicher sein könnte, vereinbaren wir einige Tage gemeinsam zu reisen. Dabei halten wir uns an meine Route, weil Thomas ohne Reiseziel unterwegs ist und spontan entscheidet, wann und in welche Richtung er fährt.

 

Wir starten über die Schotterpiste der Wüste entlang bis nach Potosi, wo wir erneute die Fähre über den Rio Magdalena nehmen. Die anschliessenden Stunden auf der Hauptverkehrsachse nach Norden werden einiges weniger interessant. Bei einem Pausenstopp spricht uns ein Kolumbianer auf Englisch an und stellt sich als Motorradreisender vor. Er sei mit seinem Motorrad vor ein paar Jahren bis nach Peru und zurück gefahren. Jetzt lebe er allerdings in Polen und sei nur noch in den Ferien in Kolumbien. Auf meine Frage, aus welchem Grund er  nach Polen auswanderte, meinte er mit einem Lachen, die Liebe.

 

Wieder unterwegs wird die Strecke erst spannender als die Ost- und Zentralkordillera näher zusammenrücken und wir auf einer hugeligen, kurvien Strasse dem Rio Magdalena folgen, dem Hauptfluss von Kolumbien.

Etliche Kilometer später biegen wir auf eine einspurige Schotterpiste in die Ostkordillera ab. Die raue Piste bringt uns über unzählige Serpentinen in die 1'000 Meter höher liegende kleine Ortschaft Puli. Unterwegs stoppt uns die Aussicht auf das Flusstal mehrmals. Von Puli folgen wir einer weitere Schotterstrasse dem Bergkamm entlang bis wir zwei Stunde später in San Juan de Rioseco unserem Tagesziel ankommen.

 

Die Ortschaft zieht sich den Berg hinauf, was innerhalb des Dorfes zu sehr steilen Verbindungssträsschen führt. Unsere Motorräder meistern auch diese Herausforderung zum Dorfzentrum hinauf, wo wir einige hundert Meter später ein Zimmer in einem der wenigen Unterkünfte bekommen. Unsere Motorräder dürfen ebenfalls in die gute Stube hinein. Nach dem langen Fahrtag knurren unsere Mägen und wir machen uns auf die Suche nach einem Restaurant, welches wir beim Dorfplatz finden. Im Supermarkt kaufen wir anschliessend noch Wasser und ein paar Früchte und lassen den Abend auf der Aussichtsterrasse unsere Unterkunft ausklingen.


Uns zieht es zum zweithöchsten Vulkan auf der nördlichen Erdhalbkugel hin, dem Nevado del Ruiz. Der Feuerberg ist aktiv und zeitweise raucht und spuckt er Lava aus seiner auf 5.320 Metern liegenden Kaminöffnung. Bis vor kurzem war die Spitze mit Eis und Schnee bedeckt, was bei Ausbrüchen zu Schlammlawinen führte. Beim letzten großen Ausbruch im Jahr 1985 starben dadurch zehntausende von Menschen. Im Moment schlummert der Vulkan vor sich hin, was es uns erlaubt, entlang des Vulkanes durch den gleichnamigen Nationalpark zu fahren.

 

Doch zuerst wechseln wir vom Ostgebirge, in dem San Juan de Rioseco liegt, durch die Ebene des Rio Magdalena hindurch ins Zentralgebirge. Und da wir nicht gleich auf 3.000 Metern übernachten wollen, planen wir eine Route bis in die Ortschaft Libano, die auf knapp 2.000 Metern einige Kilometer vom Nationalpark entfernt liegt. Nach einem leckeren Frühstück in unserer Unterkunft fahren wir zunächst zu einem Aussichtspunkt oberhalb der Ortschaft, von wo wir die Stierkampfarena des Dorfes sehen können. Danach kurven wir hinauf zur Hauptstraße, die sich über unzählige Serpentinen durch das Ostgebirge kämpft. Wie bereits gestern eröffnet sich uns nach fast jeder Kurve eine Aus- und Weitsicht auf das Flusstal des Rio Magdalena. Höhepunkt auf der Strecke ist der Aussichtspunkt Curva de Angel, wo wir einen Halt einlegen. Jede Straßenbiegung bringt uns einige Meter tiefer und beschert uns wärmere Temperaturen. In der Talebene ankommend, brodelt die Hitze erneut um uns herum. Bei der kommenden kleinen Ortschaft füllen wir unsere Benzinvorräte auf und legen eine erste Pause ein.

Anschliessend überqueren wir den Rio Magdalena und brausen durch die Ebene bis zur Kreuzung nach Libano. Einige hundert Meter neben dieser Straßenkreuzung liegt die zerstörte Siedlung Armero. Sie wurde 1985 beim Vulkanausbruch des Nevado del Ruiz von dessen Schlammlawine zerstört. Die austretende Lava brachte die 25 Quadratkilometer große Eis- und Schneekappe des Vulkans zum Schmelzen. Die heiße Schlammlawine nahm auf ihrem Weg durch das Flussbett Sand und Geröll mit und begrub die 70 km vom Vulkan entfernt liegenden Siedlungen mit einer 40 Meter hohen dickflüssigen Flutwelle, und dies lediglich 2 ½ Stunden nach dem Vulkanausbruch. Dabei starben über 23.000 Menschen.

 

Nach einem kurzen Stopp zwischen den Ruinen fahren wir zurück zur Kreuzung und steuern die Motorräder auf einer gut ausgebauten Straße hinauf ins kühlere Libano . Die erste von mir herausgesuchte Unterkunft ist geschlossen. Bei der Zweiten haben wir mehr Glück und bekommen ein angenehmes Zimmer mit Garage gleich um die Ecke vom Dorfzentrum. Wir verstauen unsere Sachen und begeben uns danach in das nächste Restaurant, wo wir zusammen ein gegrilltes Huhn mit gebratenen Essbananen und Salzkartoffeln verspeisen. Danach treffen wir einmal mehr Wolfgang und Bee, die bereits gestern in Libano angekommen sind und heute einen Ausflug zum Vulkan unternahmen. Gegenüber vom Hauptplatz, wo sie ihre beiden KTM unter Aufsicht parkieren können, schlemmen wir feine Kaffees und frisch zubereitete Fruchtsäfte.


Ein Schütteln weckt mich auf, und ich denke: Wieso rüttelt mein Bett so komisch? Ein paar Sekunden später realisiert mein Hirn, dass dies ein Erdbeben sein muss, zumal das Schütteln stärker und schwächer wird und gefühlt eine kleine Ewigkeit dauert. Ich stehe auf und ziehe mich an. Während-dessen hört das Gerüttel auf. Ich schaue auf mein Handy, welches mir über einen speziellen Dienst eine Erdbeben-Warnmeldung schickt. Das Display leuchtet rot auf mit der Meldung, dass in meiner Region ein Erdbeben der Stärke 5.7 stattgefunden hat und mit Nachbeben gerechnet werden muss. Fühlbare Nachbeben finden zum Glück nicht statt, weshalb wir eine halbe Stunde später in einer der Bäckereien frühstücken gehen. Zwischenzeitlich habe ich ein wenig über die Erdbebentätigkeit in Kolumbien nachgelesen und herausgefunden, dass im Jahr 2023 über 22.000 Erdbeben die Erde in Kolumbien erschüttert haben mit einer durchschnittlichen Stärke von 3.8. Lediglich 6 dieser Erdbeben hatten eine Stärke von 5.8. Somit war das heutige Beben eines der stärkeren. Für die lokale Bevölkerung ist das normaler Alltag, weshalb weder in unserem Hotel noch in der Bäckerei das Erdbeben ein Thema ist.

Eine Stunde später starten wir die Motoren und steuern die Enduros nach Murillo, das auf 3.000 Meter am Fuße des Vulkans Nevado del Ruiz liegt. An der örtlichen Tankstelle fülle ich als Backup meine Benzintankblase mit 1 Gallone auf. Dabei treffen wir auf einen Motorradreisenden aus Venezuela, was eine Seltenheit ist. Während ich tanke, tauscht Thomas mit ihm, er spricht etwas Englisch, ihre Kontaktdaten aus. Thomas möchte im Februar eventuell nach Venezuela reisen und ist dankbar, einen Kontakt im Land zu haben, der ihm weiterhilft, wenn es um das Benzinkaufen und Geldwechseln geht. Auf dem idyllischen Dorfplatz der kleinen Ortschaft legen wir einen weiteren Fotostopp ein und fahren danach auf die Route durch den Nationalpark Nevado del Ruiz, die entlang des Vulkans verläuft. Das Wetter spielt mit, und wir bekommen den Feuerberg bereits bei der Tankstelle in Murillo und anschließend auf der Strecke durch den Park laufend zu sehen.

Dieser Vulkan weist keine kegelförmige Ansicht auf, sondern sieht eher wie ein Berg in den Alpen aus, auf dem früher ein Gletscher verlief. Die Ausbrüche haben den Deckel des Vulkans weggesprengt. Die Straße war bis vor ein paar Jahren eine Schotterpiste, weshalb nur wenige Besucher den Weg hierher fanden. Heute ist die Strecke frisch geteert und zieht mehr und mehr Besucher an. Ist der Vulkan zu aktiv, kann es vorkommen, dass aus Sicherheitsgründen die Strecke gesperrt wird. Wir steigen langsam aber stetig höher und erreichen am höchsten Punkt 4.200 Meter. Hier oben breiten sich ganze Felder von Espeletia-Riesenrosettenpflanzen aus, die der Landschaft einen besonderen Touch verleihen. Dazwischen taucht die Laguna La Lorana auf, und etwas später der Wasserfall Rio Azufrado, wo wir eine Pause machen. Drei Kurven später wäre der Besuch der Termale El Sifon möglich, was wir jedoch auslassen. Nach einer weiteren Pause in einem kleinen Bergrestaurant, wo wir eine kolumbianische Familie kennenlernen, die 30 Jahre in den USA gelebt hat, gelangen wir auf die Hauptverkehrsstraße Nr. 50, die Manizales mit Bogotá verbindet. Für einmal hat es wenig Schwerverkehr unterwegs, und wir können die kurvenreiche Fahrt bis nach Padua genießen. Von hier biegt unsere Route auf eine schmale Bergstraße ab, die uns nach Manzanares bringt, wo wir übernachten. Bevor wir abbiegen, legen wir einen Stopp in einer der Bäckereien ein und lernen dabei einen kolumbianischen Biker aus Cali kennen. Er bestellt für sich eine Art Brot mit aufgekochter süßer Milch darüber. Wir schließen uns der Bestellung an und schlemmern das leckere Gebäck zusammen mit einem Kaffee. Die anschließende 30 km lange Berg- und Talfahrt bis nach Manzanares bietet ein weiteres Mal Aus- und Weitblicke der Extraklasse in die Andenlandschaft. Im Hotel treffen wir erneut auf Wolfgang und Bee, die eine andere Route hierher gewählt haben. Nach einem gemeinsamen Abendessen kaufen wir noch ein paar Vorräte für den nächsten Tag ein. Danach laufen Wolfgang, Bee und ich zurück ins Hotel, während Thomas bei einem Feierabendbier in einer der Bars auf einige tschechische Reisende trifft.


Wir vier haben für heute die gleiche Strecke über die Anden vor uns. Weil die Straße vermutlich mehrheitlich geschottert ist, fahren wir wegen dem vielen Staub nicht als Gruppe, sondern wie bis anhin zu zweit. Mit Thomas habe ich abgemacht, dass wir um 09.00 Uhr losfahren, damit wir genügend Zeit für die 100 km Pistenfahrt haben. Er lässt sich für die Zeit davor jedoch gerne die Option offen, machen zu können, was er will. Ich gehe deshalb mit Wolfgang und Bee frühstücken und verabschiede mich danach von ihnen, als sie losfahren. Anschliessend mache ich mich fertig. Von Thomas ist leider weit und breit nichts zu sehen. Kurz vor 09.00 Uhr schickt er mir eine Nachricht, dass er in etwa 20 Minuten bereit sei. Ich setze mich beim Hotelempfang in den Sessel und bekomme von der Hotelinhaberin einen Kaffee angeboten, den ich gerne annehme. Eine halbe Stunde später erscheint Thomas und bepackt seine Enduro. Danach will er einen Kaffee trinken, und gefrühstückt hat er wohl auch noch nicht. Auf noch länger warten habe ich keine Lust, weshalb wir vereinbaren, dass jeder für sich allein fährt. Ich gebe ihm die Koordinaten für die Strecke, verabschiede mich und brause los. Anfangs ist die Piste etwas ruppig, was sich jedoch bald legt und die Schotterfahrt ganz angenehm macht.

Alle paar Kurven stoppt mich die Aussicht auf die Umgebung, wo bald wieder einige der Wachspalmen auftauchen. Die Passhöhe auf 3.300 Meter erreiche ich früher als gedacht, und ab der nächsten kleinen Ortschaft ist die Straße sogar für etliche Kilometer geteert. So komme ich gut vorwärts und steuere die Enduro kurz nach Mittag in die Ortschaft Salamina hinein, dem heutigen Tagesziel. Die letzten paar Übernachtungen waren günstig, weshalb ich mir für die nächsten drei Übernachtungen eine etwas luxuriösere Bleibe buche. Das Hotel ist in einem alten spanischen Haus untergebracht mit einem schönen Innenhof, wo es ein Café hat. Die Honda findet einen sicheren Platz in der Garage. Im Laufe des späteren Nachmittags kommt auch Thomas im Hotel an, meldet sich jedoch nicht bei mir, was er auch am nächsten Tag nicht macht. Ich sehe ihn lediglich kurz beim Frühstück, wo ich mit einem Paar aus England an einem Tisch sitze, er sich aber nicht zu uns setzen will. Wolfgang und Bee kommen heute ebenfalls nach Salamina und bleiben im selben Hotel. Tags darauf sitzen wir alle gemeinsam am Frühstückstisch, wo sich Thomas später verabschiedet. Er fährt heute in Richtung Medellín weiter. Wir anderen drei bleiben eine weitere Nacht.



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